Telefonüberwachung: 1,36 Millionen Gespräche in Berlin abgehört

Erstveröffentlicht: 
05.07.2016

Besonders häufig wurden bei Einbruchsdelikten die Leitungen von Verdächtigen angezapft. B.Z. liegt der Lausch-Jahresbericht vor.

Die Berliner Polizei jagt Einbrecherbanden mit Telefonüberwachung. Hier gab es 2015 mit 446 Verfahren den größten Anstieg (2014: 336).

Der Erfolg spiegelt sich in der Kriminalitätsstatistik wider: Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser sank im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 11.815. Die Aufklärungsquote stieg von 6,6 auf 8,5 Prozent.

B.Z. liegt der Lausch-Jahresbericht von Justizsenator Thomas Heilmann (51, CDU) vor. Danach wurden im letzten Jahr insgesamt 1,36 Millionen Gespräche von 638 Verdächtigen (2014: 743) abgehört, rund 200.000 weniger als 2014. „Dies ist der niedrigste Stand seit 2010“, sagt Heilmann.

So wurden 1903 Mobiltelefone, 189 Festnetz- und 88 Internetanschlüsse kontrolliert. In keinem einzigen Fall haben Gerichte dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Überwachung widersprochen.

Am häufigsten wurden die Leitungen im Zusammenhang mit Drogendelikten angezapft (523 Fälle); gefolgt vom Bandendiebstahl (446).

Weitere Delikte: Raub und Erpressung (150), Geheimnisverrat (137), Mord/Totschlag (135), gewerbemäßige Einschleusung von Ausländern mit Todesfolge (112), Betrug/Computerbetrug (102), Geld und Wertzeichenfälschung (77), Menschenhandel und Urkundenfälschung (jeweils (68).