So geht Sächsisch? Bundespräsident Gauck in Sebnitz von wütendem Mob beschimpft

Erstveröffentlicht: 
26.06.2016

Der Bundespräsident will anlässlich des 116. Deutschen Wandertags durch die Sächsische Schweiz wandern. Doch die auf Tourismus angewiesene Region präsentiert sich alles andere als gastfreundlich: Ein wütender Mob beschimpfte Joachim Gauck in Sebnitz.

 

Bundespräsident Joachim Gauck ist bei einem Besuch in Sebnitz (Landkreis Sächsische Schweiz) massiv beschimpft und beleidigt worden. Er wurde am Sonntag von einer Menge mit aggressiven Sprechchören wie «Hau ab» und «Volksverräter» in der Stadt empfangen. Demonstranten zeigten den Mittelfinger oder trugen Fahnen mit der Aufschrift «Das Pack grüßt Gauck». Der Präsident hatte die Stadt wegen des 116. Deutschen Wandertages besucht.

 

Augenzeugenberichten zufolge soll es zwischen den Anhängern und Gegnern von Gauck zu tumultartigen Szenen gekommen sein. Ein Besucher wurde an den Augen behandelt, weil er Reizgas abbekommen hatte. Die Polizei in Dresden, die den Präsidenten abschirmen musste, sprach von einem normalen Einsatz und wollte bislang keine Angaben machen.

 

Eine Sprecherin von Gauck bestätigte, dass es sehr heftig verbale Angriffe auf den Präsidenten gegeben habe. «Das war nicht schön.» Der Präsident habe es zur Kenntnis genommen und freundlichen Menschen die Hand gereicht. Bereits im März war Gauck bei einem Besuch in Bautzen beschimpft und beleidigt worden.