Berlin-Mitte: Vermummte verwüsten, zerstören und entfachen Feuerchaos

Die sich durchziehenden Flammen zeigen, dass hier Benzin eingesetzt wurde Foto: Spreepicture
Erstveröffentlicht: 
29.05.2016

Vermummte richteten in der Nacht zu Sonntag in der Alten Jakobstraße in Berlin-Mitte ein Chaos an, hinterließen Verwüstung und legten Feuer.


Gegen 1.30 Uhr in der Nacht zum Sonntag zogen mehrere vermummte Personen durch die Alte Jakobstraße in Mitte. Anwohner alarmierten die Polizei, da die Krawallmacher in Gruppen von fünf bis sechs Personen unterwegs waren und einigen Schaden anrichteten.

Sie legten zunächst Feuer an die Fassade eines Rohbau-Hauses. Dann errichteten sie Barrikaden aus alten Reifen und Absperrgittern und zündeten diese an, um den Rettungskräften den Zugang zu der Brandstelle an dem Rohbau-Haus zu verwehren.

Ein Funkwagen wurde bei der Anfahrt zum Tatort an der Alten Jakobstraße Ecke Sebastianstraße durch ausgelegte „Krähenfüße“ beschädigt, teilte die Polizei mit.

Außerdem legten die Vermummten Feuer an acht Autos, von denen eines komplett ausbrannte. Das Feuer griff auf andere Autos über, höchstwahrscheinlich wurde Benzin als Brandbeschleuniger benutzt.

Nach B.Z.-Informationen sollen sie zudem versucht haben, noch bei weiteren Autos die Scheiben einzuschlagen und warfen mit Pflastersteinen mehrere Fenster ein.

Die Polizei setzte bei der Suche nach den Vermummten einen Hubschrauber ein. Die Feuerwehr war mit drei Staffeln und etwa 30 Mann im Einsatz. Die Alte Jakobstraße war voll gesperrt und schwamm im Löschwasser. Polizei und Kripo haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Täter konnten aber entkommen.

Von Brandstiftung ist nach B.Z.-Informationen in jedem Fall aus zu gehen. Ein politischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen.

Reaktionen auf Tat

Benedikt Lux, innenpolitischer Sprecher der Grünen, sagt über die Brandanschläge in der Nacht zu Sonntag in Berlin-Mitte: „Wir Grüne verurteilen diese feigen Angriffe aufs Schärfste. Brennende Barrikaden und Krähenfüße bedeuten ein lange nicht mehr gesehenes Ausmaß an Gewalt.“

Für Gewalttäter jeder Art sei in der offenen Gesellschaft kein Platz. „Unser Rechtsstaat wird eine solch unfassbare Gewaltorgie nicht dulden. Die Anstrengungen der Sicherheitsbehörden müssen deutlich erhöht werden, um die hinterhältigen Täter zu ergreifen.“

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hat die Gewalttaten als „verbrecherische Aktionen” bezeichnet. Der Rechtsstaat werde mit allen Mitteln des Gesetzes auf sie antworten.

„Es ist schier unbegreiflich, wie Gewaltchaoten in unserer Stadt immer wieder versuchen, mit ihren Scharmützeln unser friedliches Zusammenleben zu stören und dabei auch nicht vor dem Eigentum anderer Halt machen”, erklärte Henkel weiter. Die Menschen in Berlin würden solche Taten niemals akzeptieren oder tolerieren.