Über Proudhonschen Antisemitismus und deutschen Nationalsozialismus

Irrwege der Kapitalismuskritik

mit Frédéric Krier - Donnerstag, den 16. Juni 2016 um 19:30 Uhr - Philosophisches Seminar, Schulgasse 6, Kantsaal, Heidelberg-Altstadt

 


Der Vortrag stellt die Frage nach einer Kontinuität zwischen dem sog. „kleinbürgerlichen Sozialismus“ eines Pierre Joseph Proudhon (1809-1865) und der nationalsozialistischen Ideologie, wobei insbesondere die Zins- sowie die Eigentumskritik als wesentliche Elemente der Proudhonschen „Kapitalismuskritik“ behandelt werden, dies unter Berücksichtigung der im nationalsozialistischen Deutschland zu Proudhon erschienenen Literatur. Die hierbei festzustellenden Kontinuitäten, aber auch Diskontinuitäten werden in Zusammenhang mit dem Proudhonschen Antisemitismus und seiner weltanschaulichen Grundlagen betrachtet. Hierbei wird gezeigt, dass Proudhons Haltung gegenüber den Juden weder ganz einem rassisch orientierten Antisemitismus, noch dem „herkömmlichen“ christlichen Antijudaismus entspricht, obwohl sie Elemente von beiden aufweist. Vielmehr steht Proudhons judenfeindliche Einstellung in engem Zusammenhang mit seinem Antitheismus, den Krier als eine Art Neuauflage der marcionschen Häresie versteht.

Frédéric Krier, geboren 1976, studierte Geschichte und Europastudien in Luxemburg, Straßburg und Frankfurt (Oder). Promotion 2007 bei Heinz Dieter Kittsteiner. Seit 2008 ist er als Berater des geschäftsführenden Vorstands des Unabhängigen Gewerkschaftsbundes Luxemburg (OGBL) tätig, seit 2014 dort auch Zentralsekretär für die Bereiche Hochschule und Forschung.

 

Der Vortrag ist Teil der Reihe:

Irrwege der Kapitalismuskritik


- Beginn immer 19:30 Uhr -

1. Die Neoklassik als Dogma der VWL
mit Anna Reisch
Di., 03. Mai, Voßstr. 2, Raum 212
https://www.facebook.com/ events/1083275325063870/

2. Die Ideologie von raffendem und schaffendem Kapital
mit Merlin Wolf
Do., 12. Mai, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/1116438988429605/

3. Faule Griechen, fleißige Deutsche
– deutsche Krisenlösungen für Europa
mit Tomasz Konicz
Do., 19. Mai, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/1725641681039473/

4. Arbeitsfetisch und Leistungswahn
– zur Kritik der Arbeit
mit Thomas Ebermann
Do., 02. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/929410190489900/

5. Der Traum vom guten Geld
mit Ernst Lohoff
Do., 09. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/ events/1734896836728471/

6. Über Proudhonschen Antisemitismus
und deutschen Nationalsozialismus
mit Frédéric Krier
Do., 16. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/981956701873582/

7. Wir kaufen uns eine bessere Welt – über Konsumkritik
mit Nadja Rakowitz
Do., 23. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/1742986799272326/

8. Von gierigen Bankern und zockenden Börsianern
- Warum Spekulation nicht die Ursache der Krise ist
mit Norbert Trenkle
Do., 30. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/1719892778260374/

9. Der Staat des Kapitals? Die Unableitbarkeit des Staates als Quelle falscher Vorstellungen
mit Jörg Finkenberger
Do., 07. Juli, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/1078645292177424/

10. Postwachstum: die Grenzen der Schrumpfung
mit Johannes Hauer
Do., 14. Juli, Schulgasse 6, Kantsaal
https://www.facebook.com/events/265991050409454/

Die Veranstaltungen werden ermöglicht in Kooperation von AKUT [+c], der Fachschaft Philosophie der Uni Heidelberg, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg, dem Studierendenparlament der PH Heidelberg und dem Studierendenrat der Uni Heidelberg.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Weitere Informationen unter:
https://akutplusc.wordpress.com/projekte/irrwege-der-kapitalismuskritik-vortragsreihe/