Eine Hakenkreuz-Torte und Bilder vor der Reichskriegsflagge - gegen drei Mitarbeiter einer Firma in Dörzbach wird nun ermittelt.
In der Nachtschicht von 19. auf 20. April bringt ein Arbeiter der Firma Arnold Umformtechnik mit Sitz in Forchtenberg-Ernsbach Kollegen anlässlich des Geburtstags von Adolf Hitler eine Torte mit einem Hakenkreuz mit. Außerdem hängt er eine Reichskriegsflagge auf, vor der er sich zusammen mit zwei Kollegen fotografieren lässt. Der Hitlergruß wird gezeigt.
Das Unternehmen reagiert prompt und bringt den Vorfall zur Anzeige. Wie die Polizei mitteilt, ist der Mitarbeiter sofort freigestellt worden. Wie die Firma gegen die beiden anderen Kollegen vorgeht, werde entschieden, wenn der Ermittlungsbericht der Polizei vorliegt.
Passiert ist das Ganze nicht am Stammsitz Forchtenberg, sondern in Dörzbach. Dort baut Arnold Umformtechnik zurzeit eine neue Produktionsstätte. Bilder von der Torte und der Reichskriegsflagge in einer Halle des Unternehmens kursieren im Internet.
Reaktion des Unternehmens
„Das hat uns umgehauen“, gibt Unternehmenssprecher Michael Pult die Reaktion wider. Arnold stehe für Freiheit und Weltoffenheit. Das Verhalten der Beschäftigten widerspreche absolut dem, „für was wir stehen“. Die Ermittlungen der Polizei ergeben, dass keiner der Drei bisher polizeilich in Erscheinung getreten ist. „Sie gehören auch nicht dem rechten Spektrum an“, teilt Polizeisprecher Rainer Köller mit. Das heißt, bislang ist keiner der Männer der Polizei durch Verbindungen zu rechten Gruppen bekannt.
Der Staatsschutz, der unter anderem die Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität übernimmt, ermittelt nicht.
Der Haupttatverdächtige habe sich offensichtlich einen sehr fragwürdigen Spaß erlauben wollen, die beiden anderen seien darauf angesprungen, heißt es bei der Polizei. Sie geht gegen die drei Beteiligten wegen der „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in der Öffentlichkeit“ vor. Dazu gehören das Hakenkreuz und der Hitlergruß vor der Flagge. Das Verbreiten der Fotos über das Internet könne strafverschärfend sein.
Kein Zusammenhang besteht der Polizei zufolge mit ähnlich gelagerten Vorfällen in anderen Gemeinden in der Vergangenheit. Mit ihnen hätten die drei Tatverdächtigen nach dem Stand der derzeitigen Ermittlungen nichts zu tun.
Arnold Umformtechnik ist eine Tochter der Würth-Gruppe. Dort verurteilt man das Verhalten, so Unternehmenssprecherin Janina Lossen. Davon abgesehen verweist sie auf die Zuständigkeit der Tochter Arnold.