Wegen Demo-Aufruf - Ramelow beschimpft Antifa-Aktivisten

Erstveröffentlicht: 
25.04.2016

Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow hat bei einem Auftritt in Halle Antifa-Aktivisten beschimpft. Sie hatten den Regierungsschef wegen seiner drastischen Kritik an einer geplanten Antifa-Demonstration im Wohnort von AfD-Landeschef Björn Höcke zur Rede gestellt. Ramelow hatte dies mit "Nazi-Methoden" verglichen.

 

Ein Video eines Augenzeugen belegt den verbalen Ausfall im Stadthaus von Halle am Rande der Verleihung eines Integrationspreises. Darin ist zu sehen, wie Ramelow unter anderem zu den Demonstranten sagt: "Es kotzt mich an, wie arrogant ihr seid. Das ist so eine intolerante Aktion!" Als er bemerkte, dass er gefilmt wurde, versuchte er nach dem Handy zu greifen, dann endet der Film abrupt. 

 

Ramelow-Sprecher: "Überfallartig belästigt"


Nach Angaben eines Regierungssprechers hatten die Demonstranten Ramelow zuvor "überfallartig belästigt". Bei der Veranstaltung im Stadthaus in Halle wurde der mitteldeutsche Inklusionspreis "Mosaik" verliehen. Damit werden Menschen ausgezeichnet, die sich für die Einbeziehung Behinderter ins gesellschaftliche Leben einsetzen. "Einige haben das Gastrecht der Veranstalter missbraucht, um den Ministerpräsident in inakzeptabler Weise zu belästigen", erklärte Ramelows Sprecher am Sonntag. 

 

Demo in Höcke-Wohnort am Himmelfahrtstag geplant


Antifa-Gruppen rufen unter dem Motto "Weg mit den braunen Zonen, weg mit der AfD" am Himmelfahrtstag zu einer Demonstration in Bornhagen im Eichsfeld auf, dem Wohnort von Björn Höcke. Ramelow hatte diese Demonstration heftig kritisiert. Auf Twitter schrieb der Linke-Politiker von "Nazi-Methoden". Vor den privaten Wohnhäusern oder Wohnungen politischer Gegner zu demonstrieren, gehöre sich nicht.

 

.@TLZnews; das gehört sich nicht! Das sind Nazi Methoden. Warum begeben sich diese Leute auf das Niveau von Rassisten?

— Bodo Ramelow (@bodoramelow) 10. April 2016