Bis zu 500 Neonazis werden am Wochenende in Bruchsal zum sogenannten "Tag der Heimattreue" erwartet. Das wäre seit September bereits der dritte Rechte Aufmarsch in der Stadt.
500 Neonazis in Bruchsal, das klingt erst einmal viel, aber beim letzten Mal waren es am Ende dann doch nur rund 50, die versucht haben mit ihren Parolen durchzukommen. Ihnen gegenüber standen hunderte Gegendemonstranten und das soll am Samstag wieder so sein. Das Bündnis "Wir für Menschlichkeit" organisiert den Widerstand. Gleich zwei bunte Feste sollen es werden, zeitgleich mit der Neonazi Demonstration am Bruchsaler Bahnhof.
Breites Bündnis
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Vom Arbeitskreis Christlicher Gemeinden bis zur Badischen Landesbühne sind viele dabei, auch die CDU und der Schachsportverein machen mit. Der evangelische Pfarrer Achim Schowalter hat seine Gemeindemitglieder in der Südstadt zum Protest aufgerufen. "Es gibt in unseren Kirchen im Moment wenig Demonstrationskultur, da erfordert es schon immer wieder das Anliegen so deutlich zu machen, dass man sagt, ja, wir wollen wirklich dieses Zeichen auch öffentlich setzen", so Schowalter gegenüber dem SWR. Auf dem Friedrichsplatz im Stadtzentrum soll es am Samstag ab 13.00 Uhr eine Kundgebung und Kaffee und Kuchen geben.
Antifa ruft auf
In einer Mitteilung der "Offenen Antifa" heißt es wörtlich, an diesem Tag soll "ein deutliches Zeichen gegen recht gesetzt werden". Bereits zwei Stunden vor dem Aufmarsch der Rechten wollen die linken Gruppierungen sich in Bruchsal treffen und protestieren. Es wird befürchtet, dass es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den rechten und linken Gruppen kommen könnte. Wichtig ist allen Beteiligten vom Bruchsaler "Bündnis für Menschlichkeit gegen Rechts", dass dies nicht passiert. Eberhard Schneider, der IG Metall Bevollmächtigte bei dem die Organisationsfäden zusammen laufen, sagt klar: "Die die Randale machen, wollen wir in Bruchsal nicht haben".