Antifa sperrt AfD aus Landesgeschäftsstelle aus

Erstveröffentlicht: 
05.03.2016

In einer Nacht- und Nebelaktion haben Unbekannte die Landesgeschäftsstelle der AfD in Frankfurt verbarrikadiert. Der Protest blieb erst einmal unbemerkt. Auf Nachfrage von hessenschau.de schickte die Polizei eine Streife los.

 

"Tatsächlich, die Tür ist mit einer gestalteten Sperrholzplatte zugeschraubt", bestätigte ein Polizeisprecher am Samstagmittag. Aktivisten der Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative" hatten kurz zuvor auf ihrer Homepage und über Twitter von der nächtlichen Protestaktion berichtet.

 

Ein Video zeigt, wie mehrere Personen in Maleranzügen zunächst eine türgroße Sperrholzplatte mit der Aufschrift "Ihr wollt Abschottung? Die könnt Ihr haben!" anfertigt. Anschließend betreten die Unbekannten ein Mehrfamilienhaus und verschrauben die mitgebrachte Platte mit der Eingangstür zum Büro der AfD."Die heiße Phase des Kommunalwahlkampfes in Frankfurt sollte sich so für die AfD etwas schwieriger gestalten", teilten die Aktivisten auf ihrer Homepage mit.

 

AfD bekommt von Aktion nichts mit

 

Doch die derart Ausgesperrten bekamen von der Aktion erst einmal gar nichts mit. Bei der Polizei war zunächst keine Meldung eingegangen und erst auf Nachfrage von hessenschau.de kam die Sache ins Rollen. "Von dieser Aktion habe ich erst durch Sie erfahren", erklärte der Sprecher des AfD-Kreisverbands Frankfurt, Markus Fuchs, der die Räume mitnutzt.Eine Streife vor Ort bestätigte wenig später: Tür verschraubt, aber sonst keine Einbruchspuren. Die Ermittlungen dürften in Richtung Sachbeschädigung und Verdacht einer politisch motivierten Straftat gehen, erklärte ein Polizeisprecher. Wie die Aktivisten in das Mehrfamilienhaus im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen gekommen sind, ist nicht klar. "Einbruchspuren gibt es keine, also haben sie wahrscheinlich einfach geklingelt und irgendwer hat ihnen aufgemacht", mutmaßte der Polizeisprecher.