"Nicht wegschauen - reagieren" unter dieser Überschrift wird seit Montag über den Nachrichtendienst "Whatsapp" zu einer Demonstration "gegen Vergewaltigung und Gewalt an Frauen (...) durch sich hier aufhaltende Migranten-Asylanten" aufgerufen. Starten soll die Versammlung am kommenden Sonntag, 31. Januar, um 14 Uhr am Rathaus in Wertheim.
"Ich habe am Dienstagnachmittag die Genehmigung der Stadt für die Demonstration erhalten", sagt Organisator Alexander Obert auf Anfrage der FN. Die oben genannte Whatsapp - diese liegt der Redaktion vor - sei zwar nicht aus seiner Feder, aber durchaus in seinem Sinn. Obert rechnet bei der Demonstration mit 100 bis 200 Personen.
Versammlung nach Gerüchten
Entstanden war die Idee, eine öffentliche Veranstaltung zu planen am vergangenen Sonntag. Rund 100 Wertheimer mit russlanddeutscher Abstammung seien einem deutschlandweiten Whatsapp-Aufruf gefolgt, der nach den Gerüchten um die mittlerweile von den Behörden dementierte Vergewaltigung eines russischstämmigen Mädchens in Berlin millionenfach verbreitet worden war.
"Mit der Demonstration wollen wir deutlich machen, dass die russlanddeutschen Frauen auf dem Reinhardshof Angst haben. Viele haben sich in den letzten Wochen Pfefferspray gekauft. Alle sind sehr viel vorsichtiger geworden", berichtet Obert. Für den Dietenhaner und seine Mitstreiter geht es "um die Masse der Flüchtlinge. Es sind einfach zu viele. Es reicht uns, wir wurden nicht gefragt", sagt Obert. Er fordert ein strikteres Vorgehen der Polizei - nicht nur auf dem Reinhardshof - und härtere Gesetze. Allerdings bittet Obert, - wie auch in der Whatsapp-Nachricht formuliert - auf ausländerfeindliche Inhalte, etwa auf Plakaten, zu verzichten.
Eine Abstimmung mit dem Ordnungsamt, dem Oberbürgermeister und der Polizei ist laut Obert auf Donnerstag terminiert.