Nach Äußerungen in Leipzig: Landeskirche wirft Festerling Aufruf zur Gewalt vor

Erstveröffentlicht: 
19.01.2016

Der Leipziger Kirchenbezirksvorstand hat Strafanzeige gegen Pegida-Rednerin Tatjana Festerling gestellt. Anlass ist ihre Rede beim Legida-Jahrestag in Leipzig.

 

Dresden. - Die Leitung der Evangelischen Landeskirche Sachsen wirft der Pegida-Rednerin Tatjana Festerling vor, zu Gewalt aufzurufen und dem Land schweren Schaden zuzufügen. Die Kirchenleitung verurteile alle Gewaltaufrufe und wende sich gegen alle öffentlichen Äußerungen, durch welche ein „geistiges Klima geschaffen werden solle, das Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung legitimiere“, teilte die Landeskirche am Dienstag in Dresden mit.

 

Hintergrund sind Äußerungen Festerlings bei einer Legida-Kundgebung am Montag vor einer Woche in Leipzig, bei der sie gesagt hatte: „Wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre, dann würden sie zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern prügeln.“

 

Der Leipziger Kirchenbezirksvorstand habe deshalb Strafanzeige gegen Festerling erstattet, hieß es. Die Landeskirchenführung trage diese Entscheidung mit.

 

Eine weitere Rede Festerlings von diesem Montag in Dresden beschäftigt die Behörden. Die Staatsanwaltschaft prüft einen möglichen Straftatbestand wegen des Satzes „Die Nazis von heute sind nicht mehr braun, sie tragen die Farben der Regierungsparteien“.