Silvester verprügelt! Jetzt sprechen Vater und Tochter

Erstveröffentlicht: 
09.01.2016

Chemnitz - Diese Nachricht schockiert: Jugendliche verprügelten Silvester einen gehbehinderten Tunesier und seine Tochter am Gablenzplatz. Jetzt erzählen Zouhaier Labidi (49) und seine Töchter Manar (16) sowie Wisal (13), was in der Nacht passierte.

 

„Ich hatte Angst um meine Kinder, sagt Zouhaier Labidi. Er verzieht bei jeder Bewegung vor Schmerzen sein Gesicht, denn die brutalen Täter hatten ihn mehrfach in eine OP-Wunde getreten.

 

Die Familie lebte in Madrid. Nach einem Unfall 2004 wurde der Obsthändler acht Mal operiert, seine Frau starb. Aus medizinischen Gründen seien Vater und Töchter als Asylbewerber nach Chemnitz gezogen.

 

Silvester schaute die Familie das Feuerwerk an der Zenti, fuhr mit der Straßenbahn 5 nach Hause, zum Gablenzplatz. „Da standen sieben Männer und eine Frau“, sagt Wisal. „Sie riefen ,Scheiß-Kanaken‘.“ Ein Mann lief zum Vater, sprühte ihm Reizgas in die Augen, schlug ihn zu Boden, zerstörte den Rollator. Drei Männer traten den Wehrlosen.

Tochter Wisal bekam einen Ellenbogen ins Gesicht: „Dann lief die Gruppe in die Stadt. Viele sahen zu, keiner griff ein. Die Täter klauten Vater den Rucksack mit 620 Euro - unser ganzes Geld vom Sozialamt.“

 

Familie Labibi hat nun Angst und Geldsorgen. „Ich hoffe, andere Leute helfen uns“, so der Vater.