[Südbaden] Pegida Dreiländereck – eine Zwischenbilanz

Soli und Mobi- Aktion in Freiburg

Vor zwei Monaten wollten Pegidaeske Leute zum ersten mal in Weil am Rhein auf die Straßen gehen. Damals noch unter dem Namen der friedliche Widerstand Weil am Rhein / Dreiländereck. Dieser erste Demonstrationsversuch scheiterte an antifaschistischem Gegenprotest welcher durch verschiedene Aktionsformen zum Ausdruck gebracht wurde.

 

Am darauf folgenden Sonntag holten sich die Organisatoren von der friedliche Widerstand Weil am Rhein / Dreiländereck Unterstützung von Pegida Dreiländereck und es wurde angekündigt von nun an jeden Sonntag unter dem Namen Pegida Dreiländereck eine Kundgebung abhalten zu wollen.

Die Polizei ermöglichte diese Kundgebung durch massiven Polizeischutz (z.T. BFE aus Göppingen) und die PegIdiotInnen holten sich nach den Erlebnissen der Vorwoche Unterstützung aus dem rechten Hooligan- Milieu.

 

Ab der Pegida Veranstaltung vom 22.11. wurde ersichtlich das Ignaz Bearth und Tobias Steiger (Portraits von aufbau.org), die Köpfe hinter Pegida Dreiländereck, den ehemaligen Initiatoren des lokalen Ablegers nicht unter die Arme griffen, sondern ihnen die Veranstaltung aus der Hand genommen hatten. Es wurde die Kundgebung auf den Rathausplatz verlegt und aus der Dunkelheit auf 15.00 Uhr vor gezogen. Auch um überregionale Prominenz wird sich bemüht, es soll Fikri Akar eine Rede halten. Dazu kommt es allerdings nicht da er bei der Personenkonrolle an gibt eine Bombe dabei zu haben, worauf er vorübergehend fest genommen wird. Genauso wie insgesamt acht TeilnehmerInnen der RassistInnenveranstaltung, wegen dem Verstoß gegen das Waffen- und Versammlungsgesetz.

 

Pegida-Kundgebung fünf und sechs werden nach gleichem Muster ab gehalten wie das mal davor.

Eingeklemmt zwischen zwei Betonbauten und geschützt durch einen doppelten Zaun aus Hamburger-Gittern wurde zwischen 15.00 Uhr und 16.30 Uhr vor allem gegen Asylsuchende, die gefährlichen GegendemonstrantInnen und die „grün- linksversiffte“ Regierung gewettert.

Die Anzahl der PegidianerInnen stagniert seit dem 22.11. bei 40-50 TeilnehmerInnen.

 

Doch bei der Abreise der RassistInnen am 06.12. kam es dann zu einem Vorfall welcher starke Auswirkungen auf das bisherige Auftreten von Pegida Dreiländereck hatte.

Aus der geschlossen abreisenden Gruppe entschlossen sich mehrere Nazis GegendemonstrantInnen an zu greifen. In der folgenden Auseinandersetzung ging einer der Angreifer zu Boden und musste im Anschluss im Krankenhaus versorgt werden.

Diese Erfahrung und die Tatsache dass bei jeder bisherigen Kundgebung von Pegida die Anzahl der GegnerInnen größer, oft sogar drei bis vier mal so groß war dürfte die Organisatoren zum Nachdenken gebracht haben. Auch die Presse erkennt langsam wer sich wöchentlich in Weil am Rhein versammelt. Keine „besorgten Bürger“ sondern hauptsächlich offen erkennbare Nazis, angeführt von zwei Männern die keine Probleme damit haben sich selber als „stramme Rechte“ da zu stellen.

 

Auf Ihrer Facebook-Seite verkündet Pegida nach dem 06.12. von nun an nur noch alle 14 Tage in ihrem Käfig herum stehen zu wollen und die kommende Veranstaltung nicht mehr in Weil am Rhein sondern in dem ländlichen Kandern ab halten zu wollen.

Uns AntifaschistInnen war sofort klar dass sie dies nicht wie angegeben tun um „dem Wunsch einiger Patrioten auch mal andere Standorte zu besuchen„ nach zu kommen.

Dies war ein Schachzug um dem Gegenprotest mit seinen Begleiterscheinungen aus dem Wege zu gehen denn Kandern ist an öffentliche Verkehrsmittel nur schlecht angebunden.

 

Doch am 20.12. musste Pegida Dreiländereck erleben dass es tatsächlich kein ruhiges Hinterland gibt. 300-400 DemonstrantInnen stellten sich den 40-50 RassistInnen am Gitter entgegen und sorgten mit Lärminstrumenten und Parolen für einen tatsächlich ohrenbetäubenden Lärm. Die Ortseingangsschilder, Parkplätze und auch manche Fensterläden waren mit klaren Absagen an Pegida versehen. In der Angrenzenden Kirche versammelten sich nochmals mehrere hundert Leute um auf ihre Art und Weise ihre Abneigung auszudrücken.

Den RassistInnen war scheinbar klar dass sie hier keinen sonderlich guten Stand hatten und zogen sehr rasch nach Beendigung ihrer Kundgebung unter Polizeischutz zu ihren Autos ab und verdufteten zügig aus dem Städtchen.

 

Zu dem Gegenprotest im allgemeinen:

Es ist schön zu sehen dass sich bei jeder bisherigen Kundgebung AntifaschistInnen zusammen gefunden haben die entschlossen sind es nicht bei symbolischen Protest zu belassen. Bei jeder Veranstaltung fand Protest direkt an den Gittern statt, mehrmals gelang es den PegIdiotInnen die Abreise zu erschweren und manche von ihnen mussten die schmerzliche Erfahrung machen was es für Folgen haben kann wenn man rechtsradikales Gedankengut auf die Straße tragen will oder AntifaschistInnen an greift.

Dem ist es bestimmt auch zu verdanken dass aus dem ursprünglichen Plan von Pegida Dreiländereck, eine Demo zu machen, niemals etwas geworden ist.

Auch die zunehmende Solidarisierung aus anderen Städten; aus dem Inland und aus der Schweiz hat sicherlich ihren Beitrag dazu geleistet.

 

Trotz dem unspaßigem Erlebnis vom 20.12. in Kandern hat Pegida angekündigt ihre nächste Kundgebung am 10.01.2016 wieder in Kandern ab halten zu wollen.

Als Redner werden Tobias Steiger und Mike Spielmann von der „direktdemokratischen Partei Schweiz“ (DPS) sowie Frank Längle auf treten.

Schon der Name der Veranstaltung auf Facebook verrät dass sie sich in der Defensive fühlen.

Unter der Überschrift „ Am 10. Januar hält Pegida Dreiländereck ihre nächste Kundgebung in Kandern ab! :-) Patrioten vor, wir weichen keinen Meter! Ladet alle ein!“ werben sie dafür um 15.00 Uhr auf den Blumenplatz zu kommen.

 

Nun ist es abermals wichtig dass möglichst viele Menschen auf die Straße gehen und sich nicht in „gute und böse“ DemonstrantInnen spalten lassen. Wir haben was Pegida an geht alle das gleiche Ziel. Und wir sind auf dem richtigen Weg.

 

 

Nachdem sie sich die Straßen nicht nehmen konnten versuchen sie sich nochmals mit den Sträßchen.

 

Wir haben unser Potential noch lange nicht aus gespielt. Machen wir ihnen klar dass 2016 kein Pegida-Jahr werden wird. Egal wo hin sie sich verkriechen und egal auf welcher Seite der Grenze sie sich versammeln wollen.

 

Kommt am 10. Januar ab 14.00 Uhr nach Kandern auf den Blumenplatz!

Kommt zahlreich und kommt entschlossen.

 

Pegida keine Basis bieten- Pegida vertreiben!

 

Pegida Dreiländereck Chronik:

08.November

15.November mit Fotos

22.November

29.November mit Fotos

06.Dezember mit Fotos

20.Dezember -1.mal in Kandern- mit Fotos 1 ; 2