Flüchtlingsunterkunft in Herxheim: Wer steckt hinter dem Brandanschlag?

Erstveröffentlicht: 
05.12.2015

Die Polizei ist weiter auf der Suche nach den Hintergründen des Anschlags auf eine geplante Flüchtlingseinrichtung in Herxheim bei Landau. Mit Neuigkeiten ist erst Anfang der Woche zu rechnen.

 

Wie die Polizei am Samstag mitteilte, wird sich die Staatsanwaltschaft frühestens am Montag zum Ermittlungsstand äußern. Derzeit gebe es in dem Fall keine neuen Erkenntnisse, hieß es. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.

 

Derweil verurteilten Politikerinnen aller Parteien die Tat. Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) sagte am Samstag: "In unserem Land ist kein Platz für Fremdenfeindlichkeit. Wir heißen Flüchtlinge bei uns willkommen, wir sind offen und begegnen den Menschen mit Respekt und Freundschaft." CDU-Landeschefin Julia Klöckner hatte mitgeteilt: "Sollte sich ein fremdenfeindlicher Hintergrund bestätigen, muss klar sein: In Rheinland-Pfalz darf es dafür keinen Platz geben".

Auch die Landrätin des Kreises Südliche Weinstraße, Theresia Riedmaier (SPD), verurteilte die Brandstiftung. Im Moment gehe es nur um einen Schaden am Gebäude, aber hinter der Tat stehe ein Angriff auf Menschen, die "Schutz und Sicherheit vor Krieg oder Verfolgung" suchten. Die Tat sei auch ein Angriff gegen alle Helfer der Flüchtlinge.

 

Drei Kanister in das Gebäude geworfen

In der Nacht zum Freitag hatten Unbekannte versucht, eine geplante Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Herxheim anzuzünden. Dabei wurden nach Angaben der Ermittler drei mit einer unbekannten Flüssigkeit gefüllte Kanister über ein Oberlicht in das ehemalige Technologiezentrum geworfen. Ein Kanister ging in Flammen auf. Die Decke des Gebäudes und der Bodenbelag im Obergeschoss verschmorten leicht. Eine fremdenfeindliche Tat sei nicht ausgeschlossen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Eine Sonderermittlungsgruppe untersucht den Brandort.

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein ehemaliges Technologiezentrum, das derzeit zu einer Aufnahmeeinrichtung für bis zu 800 Flüchtlinge umgebaut wird. Das Gebäude steht derzeit noch leer. Zur Höhe des Schadens gab es zunächst keine Angaben.