Solidaritätserklärung des Kollektiven Zentrums für das OM10 in Göttingen

Solidaritätserklärung des Kollektiven Zentrums für das OM10 in Göttingen

Tag für Tag kommen tausende Menschen auf ihrer Flucht vor Krieg, Vertreibung, Armut und politischer Verfolgung durch und nach Deutschland. Die Fluchtursache heißt Kapitalismus: Ob Waffenlieferungen, Agrarsubventionen, Landgrabbing oder direkte Kriegsbeteiligung. Auf ihrer Flucht stranden jede Nacht unzählige Betroffene an Bahnhöfen und Häfen und müssen mangels Anschlussverbindung die Nacht dort verbringen.

Während der Staat Zeltdörfer betreibt, sich um das „Wie“ der Abschottung streitet und Geflüchtete in „gut“ und „böse“ einteilt, bilden sich Strukturen, die diesen rassistischen Diskurs ablehnen und Selbstorganisation entgegensetzen. Diese Vernetzung ist wichtig, unbürokratisch und selbstbestimmt, sie ist eine politische Intervention gegen die herrschenden Verhältnisse.

Support findet auf verschiedenen Ebenen statt, ob bei der Orientierung, mit Schlafplätzen, medizinischer Versorgung, Kleidung, Lebensmitteln oder mit der Organisation von Kundgebungen und Demonstrationen.

 

Das Kollektive Zentrum versteht sich als Teil dieses Netzwerks. Woche für Woche bieten wir trotz andauernder Repression vielen durchreisenden Refugees Versorgung und Schlafplätze. Um längerfristig emanzipatorische Kämpfe zu unterstützen, stehen Räume zur Verfügung. Wir laden weiterhin Gruppen dazu ein, sich hier zu organisieren und vernetzen.

 

Am 5. November 2015 haben Aktivist*innen in Göttingen ebenfalls nicht länger auf den Staat gewartet, sondern mit der Besetzung der OM10 ein weiteres Mal gezeigt, wie Solidarität mit allen prekarisierten Menschen funktionieren kann! Sie betreuen Menschen am Bahnhof, bauen Vernetzungsstrukturen auf und bieten Schlafplätze und Versorgung für geflüchtete und andere prekarisierte Menschen an.

Sie haben mit ihrer direkten Aktion gezeigt, dass es möglich ist, durch selbstverantwortliches Handeln wirklich sozialen Wohnraum und eine menschenwürdige Notversorgung von Refugees zu schaffen.

 

Deshalb gilt unsere Solidarität der OM10 und allen anderen Projekten, die Menschen auf ihrer Flucht unterstützen. Insbesondere fordern wir geflüchtete und andere prekarisierte Menschen dazu auf, das staatliche Handeln nicht weiter hinzunehmen sondern zu handeln und sich die benötigten Räume selbst zu nehmen, so wie dies beispielsweise die Gruppe Romano Jekipe Ano Hamburg am 17.09.2015 mit ihrer Besetzung des Michels getan hat.

 

Organisieren wir uns gemeinsam im Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse!

 

 

OM10 bleibt! KoZe bleibt!

 

Leerstand zu Wohnraum! Kein Mensch ist illegal!

 

Wohnungen statt Zelte und Container!

 

Hausbesetzung statt Registrierknäste!

 

 

Support your local Squat!