No Borders! Bericht aus Zákány ( Grenze Ungarn/Kroatien)

No Borders! Bericht aus  Zákány 1

 

Am Freitag um 24 Uhr machte die ungarische Regierung ernst und setzte die Ankündigung durch als erstes Land eine EU Binnengrenze zu schließen. Die 300Km lange grüne Grenzen wurde im Ort Zákány, über den seit mehren Wochen täglich tausende Menschen nach Ungarn einreisten, dicht gemacht. Der letzte Zug der abfuhr war deutlich länger als sonst ohne dabei mit mehr Menschen gefüllt zu sein. Dies bezweckte wohl der anwesenden Presse die erwarteten Bilder zu liefern.

 

Vor der Grenzschließung war die Situation folgende; die Menschen wurden aus Tovarnik mit Zügen zur ungarischen Grenze gebracht, überquerten diese zu Fuß ( auf kroatischer Seite auf einer extra angelegten Schotterpiste, auf ungarischer Seite ca. 500 Meter über einer Schlammpiste) und wurden dann, unter Aufsicht eine massiven Polizei sowie Soldatenaufgebots, in eine Zug verfrachtet der sie nach Hegyeshalom/Nickelsdorf brachte ( 1400 pro Zug mehrere Züge am Tag). Den Unterstützern wurde kurz vor der Abfahrt die Möglichkeit gegeben den Menschen Essen und Wasser in den Zug zu reichen. Oft konnten nicht alle Menschen adäquat versorgt werden, die Unterstützer bekamen nur wenig Schlaf. Anwesend war eine ungarische Unterstützergruppe (SOS Budapest – Bamako) sowie eine internationale, antiautoritäre und selbstorganisierte Gruppe mit einer Küche von Food for Action aus Berlin. Auch das Rote Kreuz und Leute vom UNHCR waren anwesend. Die Helfer die zu keiner NGO gehörten beklagten sich oft über diese. So schien es dem Roten Kreuz vorrangig darum zu gehen sich den Medien positiv zu präsentieren anstatt wirklich die optimal Hilfe für die Menschen zu gewährleisten oder mit den anderen Gruppen zu kooperieren. Wie ein Unterstützer es gut ausdrückte: „Sie sollten den Menschen helfen anstatt irgendeinen komischen Wettbewerb mit uns zu führen.“ Zur Untätigkeit der NGOs sieh auch diesen lesenswerten Bericht: https://linksunten.indymedia.org/de/node/155935

 

Nachdem die Grenze geschlossen wurde scheint es nun so das die Menschen aus Tovarnik per Zug ins kroatisch Čakovec gebracht werden von wo sie in Bussen den Weg zu verschieden Orten an der slowenischen Grenze zurücklegen um dann auf slowenischer Seite registriert zu werden. Danach werden Sie wieder mit Bussen an die österreichische Grenze gebracht. Die Unterstützer aus Zákány, die sich am Samstag zu Orten Čakovec und Petišovci aufmachten mussten erfahren das die und ihre Küche an beiden Orten nicht erwünscht seien. Allerdings nicht weil die Menschen bereits gut versorgt würden sondern völlig Grundlos. Als man im slowenischen Petišovci beim Roten Kreuz nachfragte ob es möglich sei während des zweistündigen Aufenthalts der Menschen für diese zu Kochen wurde dieser Vorschlag von einigen Mitarbeitern des Roten Kreuzes zwar zunächst positiv aufgenommen, die befragte Chefin wiegelte dann aber mit einem strikten Nein ab, ohne vorher auch nur ein Wort mit den Unterstützern zu wechseln. Schließlich wurde das Kochzelt einfach unbürokratisch in der Nähe aufgebaut und damit begonnen für die Menschen Essen zu zubereiten. Das ist die aktuelle Situation.

 

Man kann sagen das auf der gesamten Balkanroute immer Leute zum Helfen gebraucht werden fahrt runter und unterstützt die Menschen die vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Armut fliehen mussten sowie die überlasteten Unterstützer. Besonders knapp sind Plastikteller und Besteck sollte ihr etwas mitbringen wollen kontaktiert aber am besten immer die Unterstützer vor Ort.

 

No Border, No Nation!

 

Aktuelle Infos findet ihr weiterhin unter:

Refugee Help Map (tägliche Updates von den Brennpunkten):

https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=zddfRUtGScOc.kQBgTQcoV5FM&hl=en_US

 
SOS Konvoi (Hilfsgüter- und Freiwilligenkoordination; aktuelle Grenzberichte)

http://www.soskonvoi.com/

Bordermonitoring (Berichte und Dokumentationen von den verschiedenen Grenzen):

http://bordermonitoring.eu/