Eine Rauchkerze ist Sonntagnacht in ein Flüchtlingsheim in Altheim/Alb geworfen worden. Die Tätersuche läuft, 1000 Euro Belohnung wurden ausgesetzt.
"Wir sind vollkommen entsetzt, dass bei uns im Ort so etwas passiert ist", sagt der Altheimer Bürgermeister Andreas Koptisch. "Wir verurteilen das", betont Koptisch, nachdem feststeht, dass eine Unterkunft für Asylbewerber in Altheim/Alb in der Nacht zum Sonntag angegriffen worden ist. Zunächst war von einem rauchenden Gegenstand die Rede, der durch das Küchenfenster der Unterkunft geworfen wurde. Nun steht fest, dass es sich um eine Rauchkerze handelte, teilt das Polizeipräsidium Ulm mit. Solche Rauchpatronen, die angezündet werden müssen, gibt es im freien Handel.
In dem Haus sind 16 Flüchtlinge untergebracht, in der betroffenen Wohnung schlief eine 33-Jährige mit ihrem 4-jährigen Sohn. Sie wachte gegen 2.30 Uhr auf, weil der Rauchmelder losging. In der Küche bemerkte sie den Rauch, brachte sich und ihr Kind in Sicherheit und verständigte die anderen Hausbewohner. Die Feuerwehren Altheim/Alb, Ballendorf und Gerstetten konnten die Gefahr schnell beseitigen. Die Frau klagte über Unwohlsein. Eine Brandgefahr bestand nach Einschätzung von Feuerwehr und Polizei nicht. Rauchpatronen entwickeln Wärme - in der Regel nicht so viel, dass sie Feuer entfachen, erklärt der stellvertretende Kreisbrandmeister Hans Danyi. Der Boden wurde durch die Rauchkerze leicht beschädigt. Danyi: "Ich weiß nicht, wie es gewesen wäre, wenn sie auf Stoff gelegen wäre."
Nach dem Angriff wird die Altheimer Unterkunft nicht zusätzlich geschützt, die Polizei fahre seit Monaten ohnehin vermehrt Streife bei Asylunterkünften, sagt Polizeisprecher Wolfgang Jürgens. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft suchen Zeugen, die in der Nacht zum Sonntag in der Altheimer Kirchstraße verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, Tel. (0731) 18 80. Die Gemeinde Altheim/Alb setzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 1000 Euro aus.