[B] Weiterhin Neonaziaktionen in Marzahn

afaplatte

Auch dieses Wochenende, vom 11. bis 13. September, verging nicht ohne Vorfälle an den neuen Notunterkünften für Geflüchtete in Berlin-Marzahn.
Nach den Vorfällen am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag nach dem Bezug der Notuntkunft war es am Freitag ruhiger im Kiez. Dafür startete dann der Samstag gleich morgens mit einer Spontandemo von Nazis durch Friedrichshain, an der auch laut Tagesspiegel der Neonazi Rene Uttke aus Marzahn teilnahmen. Diese wollten eigentlich zum Tag der deutschen Patrioten nach Hamburg, entschieden sich nach dem Verbot der Demo aber etwas Trubel im Friedrichshainer Kiez zu verbreiten.

 

Am Samstagmittag gab es dann eine NPD-Kundgebung an der Straßenbahnhaltestelle Alt-Marzahn, wo das jährliche Erntefest statt fand. An dieser Kundgebung nahmen neben den üblichen Marzahner NPD-lerInnen auch Udo Voigt und Jens Irgang teil.
Trotz des vermeintlich „prominenten“ Besuches, beteiligten sich lediglich 15 Personen an der Kundgebung, die nach der Veranstaltung noch provokativ über das Erntefest spazierten und von den gerufenen Cops des Ortes verwiesen wurden.

 

Am Abend kam es dann zu mehreren Straftaten vor den Unterkünften, worüber auch die Berliner Polizei berichtete.
Gegen 1 Uhr kam es an der Container-Unterkunft an der Kreuzung Landsberger Allee Ecke Blumberger aus einer kleineren Gruppe heraus zu Pöbeleien und Hitlergrüßen gegen die dortigen Bewohner*innen.
Später in der Nacht sollen die gleichen Leute laut Polizeibericht auch an der Notunterkunft im Glambecker Ring gepöbelt und mit Flaschen den Sicherheitsdienst angegriffen haben.

 

Jedoch erreichten uns Berichte aus der Unterkunft, dass sich der Vorfall etwas anders zugetragen hat. Demnach sollen sich ca. 20-25 Neonazis rund um die Unterkunft befunden haben, die diese mit Flaschen und Steine bewarfen und versuchten auf das Gelände einzudringen.
Es ist beunruhigend, dass die Cops anscheinend nicht gewillt oder in der Lage sind, solche Aktionen zu unterbinden. Darüber hinaus ist es jedoch mehr als befremdlich, dass die Berliner Polizei anscheinend zum wiederholten Male Berichte über Vorfälle mit Nazis beschönigt oder Informationen zurückhält.

 

Diese und weitere Vorfälle in den letzten Wochen und Monate zeigen ganz klar, dass sich nicht auf Politik und Bullen verlassen werden kann, wenn es um den Schutz von Geflüchteten geht. Hier muss die Praxis des antifaschistischen Selbstschutzes wieder in den politischen Alltag zurückkehren, um RassistInnen und Nazis ihre Grenzen aufzuzeigen. Des weiteren muss auch über Selbstschutz in den Unterkünften nachgedacht werden und wie dieser geleistet werden kann, wenn der Staat sich dazu nicht in der Lage sieht.

 

Und wenn doch eine Forderung an Behörden und Staat gestellt werden sollte, dann vielleicht diese von DeMob, die im Aufruf zur letzten Demo in Marzahn verfasst worden sind.

 

Bildet euch! Bildet andere! Bildet Banden!
Nazis auf die Pelle rücken!

 

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