Neues von AntiFenix

Titelbild

Es gibt gute Nachrichten aus Tschechien: Eine mögliche Freilassung (Igor) und wenigstens vegetarisches Essen für den seit fast fünf Monaten hungernden Freeganer Martin. Keine Neuigkeiten gibt es von Petr.

 

Igor wird wahrscheinlich entlassen!

Igor Š., der eines Anschlages auf das Haus verdächtigt wird, in dem der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický mit seiner Familie wohnt, wird aus dem Gefängnis entlassen.
Der zuständige Staatsanwalt Ladislav Malovec sieht einen entsprechenden Antrag als begründet an.
Über die Freilassung muss aber ein Richter entscheiden.
Die Staatsanwaltschaft wünscht die Verhängung einer Kaution von 100000Kč (etwa 4000€) vor, die Igors Familie bezahlen wird.
Möglicherweiße wurde der Staatsanwalt durch Videoaufnahmen der Suchdoler Gleise überzeugt, die Igors Alibi untermauern sollen.
Laut Malovec kann Igor niemanden mehr beeinflussen und es gibt keine Anzeichen, dass er sich dem Strafverfahren entziehen könnte.
Die Kriminalpolizei hat laut Verteidiger Pavel Čižinský keine neuen Beweise gegen Igor.
Es scheint, als hätte die Polizei nichts als eine Duftspur und den Umstand, dass Igor Anarchist ist, was den Berichten der Polizei widerspricht, nach denen der Verteidigungsminister Drohungen von Putinunterstützern bekommen würde.
Zudem stimmt Igors DNA nicht mit der DNA auf den Molotovcocktails überein.

"Es sieht nicht so aus, als würde die Polizei von der begonnenen Verfolgung abrücken, und hat keinerlei Indizien" sagt Pavel Čižinský über den Fall.


Wir halten euch auf dem Laufenden!

Weitere Infos auf Tschechisch: http://zpravy.aktualne.cz/domaci/policie-propusti-z-vazby-mladeho-cizince-podezreleho-z-utoku/r~62eae4765ae811e5b286002590604f2e/

Martin bekommt vegetarisches Essen

Vor einigen Tagen sandte uns eine Person, die ANTIfenix (Anti-Phönix) unterstützt, die Antwort, die das Pankrácer Gefängnis auf die Frage nach veganem Essen gab. Das Gefängnis antwortete, dass kein veganes, sondern nur vegetarisches Essen angeboten wird, was ihren eigenen Richtlinien widerspricht.

Jedenfalls bekam Martin nach fast fünf Monaten endlich die Möglichkeit, diese Versorgung zu nutzen. Seit dieser Woche bekommt Martin vegetarisches Essen. Selbstverständlich reicht das nicht und das Gefängnis erfüllt damit weder seine Forderungen noch ihre eigenen Vorgaben. Nichtsdestotrotz werden wir auf Martins Entscheidung warten, bevor wir weiter Druck machen, denn er ist derjenige, dem unsere Aktionen Unannehmlichkeiten und Schikane bereiten können.

 

(Noch vor etwas mehr als einer Woche bekam er vom Knastarzt zu hören, er solle nach acht Jahren vegetarisch/freeganer Ernährung anfangen Fleisch zu essen und aufhören Probleme zu machen. Dabei ist nach so langer Entwöhnung mit ernsten gesundheitlichen Komplikationen zu rechnen.)