Protest und Kunstaktion - Die Toten des Mittelmeers erreichen das Ulmer Donauufer

In Anlehnung an die Aktion des „Zentrums für Politische Schönheit“ haben Aktivisten auch in Ulm Gräber ausgehoben. In der Nacht vom 29. auf den 30. Juni entstanden am Donauufer sieben symbolische Gräber. Sie stellen einen Protest gegen die Flüchtlingspolitik Europas sowie rassistische Bürgerinitiativen gegen Geflüchtete hierzulande dar.

 

Die Protestgruppe kritisiert, der Tod der Flüchtlinge würde weitab vom öffentlichen Bewusstsein auf hoher See stattfinden. Das Handeln der europäischen Nationen drücke sich laut der Aktivisten am krassesten durch Aktionen von Frontex aus, die direkt zum Tod der Flüchtlinge im Meer beiträgen. Die europäische Außen- und Wirtschaftspolitik leiste einen entscheidenden Beitrag zur  Flüchtlingsproblematik in den entsprechenden Ländern. Die Aktivisten gaben ausserdem bekannt: "Die Abschottung der Außengrenzen der EU würde dafür sorgen, dass die Menschen im Herzen Europas die dramatische Entwicklung und das Sterben nicht bewusst wahrnehmen." Wer als Flüchtender nicht an den Außengrenzen gescheitert ist, habe zum Beispiel innerhalb  Deutschlands mit rassistischen Anfeindungen und massiven Angriffen auf  Flüchtlingswohnheime oder gar auf Leib und Leben umzugehen. In erschreckender Weise  könne man dies in den letzten Tagen intensiv in Freital beobachten. In einer Pressemeldung teilte die Protestgruppe mit: "Mit Besorgnis nehmen wir populistische Äußerungen von Politikern, wie Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, gegen Flüchtlinge sowie einen allgemeinen Rechtsruck in den bürgerlichen Parteien bei den Aktivisten wahr." Es werden die Auflösung der Verhältnisse, welche Menschen zur Flucht zwingen, einen  solidarischen Umgang der Bevölkerung mit Flüchtlingen und Konsequenzen auf politischer Ebene gefordert.