Kaiserslautern: 250 demonstrierten gegen Naziterror

Erstveröffentlicht: 
17.12.1996

Bericht von der Antifa-Demo in der Westpfalz


Kaiserslautern. 250 Menschen nahmen an der Demonstration unter dem Motto "Schluss mit lustig - Raus aus der Defensive - Kampf dem Faschismus auf der Strasse, in den Behoerden und Betrieben" teil. Somit kann diese Demonstration als Erfolg gewertet werden und zeigt einmal mehr, dass die zunehmende Praesenz von Faschisten nicht laenger hingenommen wird.

 

Bei guter Stimmung zog der Demonstrationszug vom Polizeipraesidium, (wo sich der Gedenkstein fuer die Opfer des Faschismus befindet) zunaechst durch die Eisenbahnstrasse und anschliessend durch die Fussgaengerzone, wo auch die PassantInnen ihr Interesse bekundeten. Die Demonstration verlief friedlich und endete ohne Zwischenfaelle in der Altstadt.


Auf der Schlusskundgebung gingen das antifaschistische Buendnis Kaiserslautern (ein Zusammenschluss verschiedener AntifaschistInnen aus Kaiserslautern) und der Redner von der K-Butt noch einmal speziell auf die aktuelle Situation in Kaiserslautern ein. In einem Beitrag vom Komitee fuer internationale Solidaritaet (KL) wurden die internationalen Verflechtungen von Staatsorganen, faschistischen Organisationen und Todesschwadronen in den Mittelpunkt gestellt. Ein Mitglied der IG Metall stellte den Zusammenhang zwischen neoliberaler Wirtschaftspolitik und Rassismus her, wobei er die scheinbar neutralen Begriffe von Globalisierung und Neoliberalismus als knallharten Klassenkampf von oben entlarvte, dem die internationale Solidaritaet der ArbeiterInnen und anderer sozialer Bewegungen entgegengestellt werden muesse.

 

Das Schlusswort hatte ein ehemaliger KZ-Insasse, heute Mitglied der DKP, der einen Zusammenhang zwischen der Situation in der Weimarer Republik und heute herstellte und  dabei die Rolle des Kapitals in den Vordergrund stellte. In eindringlicher Weise appellierte er an die Anwesenden, dass sie sich gegen die zunehmende faschistische Entwicklung offensiv zur Wehr setzen sollen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

 

Antifaschistischen Buendnis Kaiserslautern