Linksautonome attackieren Anklagebehörde

Erstveröffentlicht: 
28.03.2015

Täter drohen in Schreiben mit weiteren Angriffen

 

Von Frank Döring


Erneut haben Linksautonome eine staatliche Institution angegriffen. Zunächst zogen am Donnerstag gegen 19.20 Uhr rund 60 Vermummte zur Staatsanwaltschaft in der Straße des 17. Juni. Sie brüllten Parolen, beschmierten die Fassade mit roter Farbe: "Gegen Staat und Repression" sowie "Free Fede". Auch ein 2,50 Meter breites Antifazeichen sei an der Hauswand gewesen. "Aus der Gruppe wurden mehrere Feuerwerkskörper gezündet und Pflastersteine gegen das Gebäude geworfen", so Polizeisprecher Uwe Voigt. Es gab geringe Schäden am Mauerwerk.


Kurz vor 22.30 Uhr tauchte auf der linksextremen Internetplattform Indymedia ein Bekennerschreiben auf. Unter dem Autorennamen "Sturmhaubenträger*innen" heißt es da, "40 vermummte Genoss*innen" hätten mit der Spontandemo Solidarität mit einem während der gewaltsamen Proteste gegen die EZB-Eröffnung in Frankfurt festgenommenen Italieners geübt. "Wir wollen, dass Fede und alle anderen politischen Gefangenen wieder frei kommen. Bis dahin werden wir weiterhin den Staat und die anderen Stützen des Kapitalismus angreifen."


Ein paar Stunden später tauchten zwei Einzelkämpfer (27, 28) erneut an der Staatsanwaltschaft auf, sprühten ein weiteres Graffito: "Fuck Nazis Leipzig" in blau-weiß. Als sich Beamte näherten, flohen die Sprayer per Rad Richtung Zetkin-Park. An der Kreuzung Mozart-/Ferdinand-Rhode-Straße wurden sie gefasst. In ihren Rucksäcken fand die Polizei Farbdosen und Handschuhe mit Farbspuren. Die Autonomen hatten auch Drogen dabei. Der Staatsschutz ermittelt.


"Gewaltexzesse von linksextremistischen Kreisen haben zugenommen, da sollte man offen drüber reden", so Polizeipräsident Bernd Merbitz. Wie berichtet, hatte es allein im Januar Angriffe von Autonomen auf Polizeidienststellen in Connewitz und Plagwitz gegeben. Bei einer Spontandemo durch City und Südvorstadt zerstörten Chaoten allein am Amtsgericht 40 Scheiben und nahmen Polizeifahrzeuge mit Pflastersteinen unter Beschuss.