Ludwigshafen. Zwei Stadträte der AfD sind am Sonntag beim Kulturfest auf dem Theaterplatz, der Gegenveranstaltung zur Hooligan-Kundgebung am Hauptbahnhof, nach eigenen Angaben von Linksautonomen tätlich angegriffen worden.
„Wir werden Anzeige gegen Unbekannt erstatten“, sagte Oliver Sieh, Fraktionsvorsitzender der Partei im Bezirkstag, auf Anfrage. Nach „zwei hinterrücks ausgeführten Sprungtritten gegen die Kniekehlen“ habe er „erhebliche Blessuren“ davongetragen, berichtete der 53-Jährige. Auch sein Kollege im Stadtrat, Andreas Hofmeister, sei angegriffen worden.
Die AfD will den Vorfall im Stadtrat zur Sprache bringen. "Wir werden das thematisieren“, kündigte Sieh an. Während oben auf der Bühne Toleranz, Demokratie und Meinungsfreiheit zelebriert worden sei, sei unten auf dem Platz Ausgrenzung, Intoleranz und offene Gewalt gelebt worden, kritisierte er. Schon bei der Vorbereitung des Kulturfests gegen die Hooligan-Kundgebung sei die fünfköpfige AfD-Fraktion von den Planungen „bewusst ausgeschlossen“ worden – obwohl Fraktionschef Jörg Matzat im Beirat für Migration und Integration gegenüber Bürgermeister Wolfgang van Vliet (SPD) die AfD-Teilnahme am Protest angekündigt habe.
Es sei für jeden Demokraten eine Selbstverständlichkeit, jede Art von Gewalt abzulehnen, gleich ob durch rechte, linke oder religiöse Extremisten, erläuterte Sieh die AfD-Haltung. Es passe aber nicht zusammen, wenn Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) erkläre, Ludwigshafen stehe für eine bunte, pluralistische, tolerante Gesellschaft und unterdessen anwesende AfD-Stadträte „bedrängt, bepöbelt und angegriffen“ werden. (ier)