Linke wollen gegen Hooligans demonstrieren

Erstveröffentlicht: 
27.11.2014

Mit einem Protestzug in der Nordstadt wollen Linksautonome am Freitagabend gegen Angriffe von Hooligans demonstrieren. Hintergrund sind angebliche gewaltsamen Übergriffe von Hooligans aus dem 96-Umfeld. Start der Demo ist um 18 Uhr am Klagesmarkt.

 

Hannover. Linksautonome Gruppen rufen für Freitagabend zu einer Demonstration gegen Angriffe von Hooligans in der Nordstadt auf. Dabei geht es nicht um Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Versammlung der Gruppe Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa) vor zwei Wochen. Der Anmelder der Veranstaltung, der mit 300 Teilnehmern rechnen, bezieht sich auf angebliche Aktivitäten von Hooligans aus dem Umfeld von Hannover 96. Im Zentrum der gewaltsamen Übergriffe soll eine Gruppierung mit dem Namen VH 13 stehen. Mitglieder dieses Zusammenschlusses und Sympathisanten der Gruppe sollen regelmäßig durch die Nordstadt ziehen um Linksautonome zu verprügeln. So habe bei einem Angriff der Hooligans am 4. Oktober in der Nordstadt ein Opfer eine Gehirnerschütterung davon getragen.

 

Der Polizei ist die Gruppierung VH 13 bereits seit Ende des vergangenen Jahres bekannt. „Damals ist im Stadion ein Banner mit dem Schriftzug aufgetaucht“, sagt Polizeisprecher Holger Hilgenberg. Das Transparent der Gruppe VH 13 hängt in dieser Saison im Beekestadion, wo die U23-Mannschaft von Hannover 96 in aller Regel ihre Heimspiele austrägt. Von Übergriffen in der Nordstadt ist der Behörde bislang allerdings nichts bekannt. „Bei uns ist kein derartiger Vorfall zur Anzeige gebracht worden“, sagt Hilgenberg. Dennoch werde die Polizeidirektion die Demonstration, die um 18 Uhr auf dem Klagesmarkt beginnt, mit Einsatzkräften begleiten.

 

Der Protest vom Freitagabend war zwar bereits vor der hannoverschen HoGeSa-Demo geplant, kommt aber dennoch zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nach dem brutalen Übergriff Linksautonomer nach dem Hooligan-Treffen am ZOB sowohl auf eine Kneipe als auch auf vier Bielefelder Teilnehmer der Veranstaltung, ist die Stimmung zwischen den beiden Gruppen äußerst gereizt. Im Internet haben die HoGeSa-Anhänger Fotos von einem der angeblichen Angreifer auf die Kneipe veröffentlicht. „Die Jagd ist eröffnet“, lautet einer der Kommentare unter dem Bild.