[Berlin-Buch] Naziübergriffe häufen sich – Rechte wollen am 17.11. Neonazi-Gegner angreifen

Der Neonazi (grauer Pullover) gehört zur Gruppe die am 17.11.2014 Antifaschist*innen angreifen wollen

Für Montag den 17. November mobilisieren Neonazis und Anwohner*innen zu einen Aufmarsch gegen eine geplante Flüchtlings-Containerunterkunft. Neonazis planen anreisende Neonazi-Gegner*innen anzugreifen. Am 15. November wurde der SPD-Abgeordneter Rainer-Michael Lehmann in Buch angegriffen. Security am Baustellengelände des zukünftigen Heims werden immer wieder bedroht.

 

Provokationen an der Baustelle für Flüchtlings-Container-Dorf

Noch steht die Unterkunft an der Karower Chaussee nicht. Doch schon jetzt wird fast wöchentlich der Baustellenzaun des zukünftigen Container-Dorfes beschädigd. Fünf Unbekannte warfen in der Nacht vom 7. zum 8. November den Zaun gegen drei Uhr um, verbogen ihn und riefen mehrfach “Sieg Heil”. Etwa drei Stunden später beobachteten Zeugen rund 20 Personen, die den wieder aufgestellten Zaun, unter dem Geschrei rassistischer Parolen, erneut umkippten. Der Zaun wurde so stark beschädigt, dass er nicht mehr aufgestellt werden konnte [1]. Einen Tag später wurden Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, die das Baustellengelände bewachten, gegen Mittag von einen jungen Mann bedroht. Nach dem der Täter flüchtete, erschien er gegen 19:00 Uhr erneut in Begleitung eines weiteren Mannes. Die Securitys alarmierten die Polizei, welche den 19-Jährigen festnahm [2].
 
Parteijugend und SPD-Abgeordneter angegriffen

Eine der letzten Bedrohungen ereignete sich am 16. November. Das Pankower Partei-Jugend-Bündnis “Kiez gegen Rechts” führte, zusammen mit dem Abgeordneten Rainer-Michael Lehmann (SPD) einen Putzspaziergang durch, bei dem sie rechte Propaganda in Buch beseitigten. Hierbei wurden sie aus einem Haus mit Feuerwerkskörpern beworfen. Aus einem anderen Fenster brüllte sie eine Person an, kam vor die Tür und drohte mit Gewalt. Kurze Zeit später hielt ein PKW besetzt mit Neonazis neben ihnen, sie verfolgten und bedrohten die Gruppe um “Kiez gegen Rechts”. Die Aktivist*innen Darauf zogen sich in dass Bucher Bürgerhauses zurück und wurden anschließend von Polizei zum Bahnhof begleitet.

 

Angriffe auf Gegner*innen des rechten Aufmarsches geplant
Neonazis wollen Antifaschist*innen, die am 17. November zu den Protesten gegen den rechten Aufmarsch in Buch anreisen, in umliegenden Straßen des S-Bahnhof Buch auflauern. Wie aus internen Informationen der Neonazis bekannt wurde. Die Gruppe der potentiellen Angreifer*innen entstammt dem örtlichen Kneipenschläger Milieu und pflegt Kontakte zum Umfeld des BFC-Dynamo-Fan-Spektrums so wie zu organisierten Rechten.
Während einer Lichterkette der rassistischen Bürgerinitiative am 13. November kam es zur Festnahme eines Mannes (N.N., Transjacke, sie Bilder) wegen zeigen des „Deutschen Grußes“. Der bereits während der Lichterkette mehrfach durch BFC-Fan-Gesänge auffallende Mann gehört ebenfalls zum Bekanntenkreis der eingangs beschriebenen Kneipenschläger Gruppe.

Teile der Gruppe provozierten bereits im Mai 2013 am Rande der Dieter Eich-Gedenk-Demonstration [3]. In Folge von Flaschenwürfen in Richtung der Demonstrationsteilnehmer*innen wurden damals zwei der Neonazis festgenommen. Der Täter im grauen Pullover (N.N., siehe Bild) gehört zum Kreis der Neonazis, die sich am Montag an Angriffen auf Antifaschist*innen beteiligen wollen. Er nahm auch an der Kundgebung der rassistischen “Initiative Pankow Lebenswert” am 13.11.2014 teil. Teile der Gruppe sind regelmäßig am Dönerimbiss in der Nähe des Bahnhofs anzutreffen, wo sie Passant*innen mit rechten Pöbeleien belegen. Der Neonazi mit dem weißen Basecap (N.N., sie Bild) fiel in diesem Zusammen bereits mehrfach auf.

„Es ist Abzusehen, dass es während und nach der Eröffnung der Flüchtlingsunterkunft im Februar 2015 zu weiteren Angriffen dieser Art kommen wird. Für Flüchtlingsunterstützer*innen – egal ob von Antifa, Parteien oder unabhängig von den Parteien, gilt es den Schutz der Geflüchteten gemeinsam zu organisieren. Die Nächste Polizeistation in Weißensee ist einfach zu weit entfernt. Darauf ist kein Verlass“ so Martin Sonnenburg, Pressesprecher der North East Antifa aus Pankow.

Protest gegen den Bürger-Nazi-Aufmarsch:
Mo. 17. November 2014 | 19:30 Uhr | S-Bahnhof Buch (Pankow)

North East Antifa (NEA)
www.antifa-nordost.org
nea@riseup.net

#berlinbuch

Quellen:
[1] http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-pankow-angriff-gegen-baustelle-fuer-fluechtlingsunterkunft/10953024.html
[2] http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-pankow-wieder-angriff-auf-baustelle-einer-fluechtlingsunterkunft/10958184.html
[3] https://linksunten.indymedia.org/de/node/87411