Rechtsextreme machen Jagd auf Sorben

Erstveröffentlicht: 
12.11.2014

Polizeichef Merbitz setzt Sonder-Ermittlergruppe ein

 

Bautzen. In der Lausitz werden immer mehr sorbische Jugendliche von Rechtsextremen angegriffen. Dawid Statnik, der Vorsitzende des sorbischen Dachverbands Domowina, spricht von einer regelrechten Überfall-Serie "Die Leute brauchen Schutz, unsere Jugendlichen haben Angst", sagte er dem MDR-Magazin Exakt (Sendung: heute Abend um 20.15 Uhr).

 

Inzwischen hat das Operative Abwehrzentrum (OAZ) die Ermittlungen übernommen. "Das sind gezielte Angriffe auf die sorbische Bevölkerung", erklärte OAZ-Chef Bernd Merbitz. Man nehme die Vorfälle "sehr ernst" und habe bereits eine fünfköpfige Sonder-Ermittlergruppe gebildet.


Die Täter kommen aus der rechtsextremen Szene. Seit Monaten treten sie teils maskiert auf und attackieren Jugendliche, die Sorbisch sprechen. "Wir beobachten das seit Mai. An Schildern von Orten, in denen Sorben wohnen, wurden Davidsterne oder Hakenkreuze angebracht, sorbische Namen wurden durchgestrichen und mit 'Jude' überschrieben", so Merbitz. Es komme nun zunehmend zu Eskalationen gegenüber Jugendlichen, beispielsweise im sorbischen Gymnasium Bautzen, wo Schüler von Neonazis brutal zusammengeschlagen wurden.