Gegen IS-Terror in Syrien und im Irak: Etwa 600 Menschen demonstrieren in Leipzig

Erstveröffentlicht: 
02.11.2014

Leipzig. Etwa 600 Menschen haben am Samstagnachmittag auf einem Zug durch den Leipziger Osten und das Zentrum der Stadt auf die Situation der von IS-Terroristen bedrohten Kurden in Syrien und im Irak aufmerksam gemacht. Unter dem Motto: „Solidarität mit Rojava – Kobane ist nicht allein“ startete die Demonstration gegen 15 Uhr in der Konradstraße. „Bei der Auftaktveranstaltung waren es 613 Personen, unterwegs sind aber noch einige dazu gekommen“, erklärte Sören Winter, Sprecher des Bündnisses gegenüber LVZ-Online.

 

Über Hermann-Liebmann-, Kohlgarten und Dresdner-Straße ging es zunächst ins Stadtzentrum. Vom Roßplatz aus lief der Zug über Markt und Brühl am Hauptbahnhof vorbei über die Eisenbahnstraße zum Rabet. Im Leipziger Osten fand gegen 20 Uhr eine abschließende Kundgebung statt.

 

Aufgerufen zu der Demonstration hatte das Bündnis „Solidarität mit Rojava“. Beamte der Bereitschaftspolizei, teilweise in Schutzmontur, begleiteten den Zug. Alles sei friedlich geblieben, nur das martialische Erscheinungsbild der Polizisten habe ihn beunruhigt. „Wir haben dann mit der Polizei gesprochen, die waren einfach nur vorsichtig“, so Winter. "Bislang blieb alles friedlich", so eine Polizeisprecherin am frühen Abend.

 

Im Rahmen der Demonstration wurden auch Spenden und Winterkleidung gesammelt. „In der Türkei leben tausende von Flüchtlingen, der Winter steht bevor. Das wird hart“, beschreibt Winter die Situation in den Lagern.

 

Das Bümdnis "Solidarität mit Rojava" hatte sich erst kürzlich konstituiert. Für die Zukunft sind weitere Aktionen geplant, versicherte Sprecher Winter. Getragen wird die Gruppe von Vertretern der Zivilgesellschaft und kurdischen Vereinen. Neben der Hilfe für die Menschen in den Kurdengebieten, wirbt das Bündnis auch für kurdische Autonomiebestrebungen. So wurden während des Zuges Flaggen mit dem Bild des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan geschwenkt. Die kurdische Arbeiterpartei PKK gilt in Deutschland als terroristische Vereinigung.

 

Auch in 17 weiteren Städten Deutschlands wurde am Samstag demonstriert, um auf die Situation im vom "Islamischen Staat" besetzten Gebiet aufmerksam zu machen. In Teilen Syriens und des Iraks hat die radikale, islamistische Organisation die Macht an sich gerissen und geht brutal gegen Bevölkerung und Andersdenkende vor.