"Solidarität mit Rojava!"

Erstveröffentlicht: 
03.11.2014

700 Teilnehmer bei Demonstration für Demokratie und gegen den IS-Terror in Syrien und dem Irak

Von Ingrid Hildebrandt

 

Tausende zeigten am Samstag in 17 deutschen Städten ihre Solidarität mit den Menschen im kurdischen Autonomiegebiet Rojava. Auch in Leipzig gingen 700 Menschen auf die Straße, um ihre Solidarität mit der durch die Angriffe des "Islamischen Staats" (IS) bedrohten Stadt Kobane und der demokratischen Selbstverwaltung in der nordsyrischen Region Rojava zu zeigen. Zu der Demonstration hatte das Bündnis "Solidarität mit Rojava! Kobane ist nicht allein!" im Rahmen des internationalen Aktionstages aufgerufen, der weltweit in über 30 Ländern abgehalten wurde.

 

Frauen in traditioneller kurdischer Kleidung gehörten zu jenen, die die Leipziger Demonstration anführten. Vor allem junge Leute schlossen sich dem Aufzug an, der von der Konrad- und Dresdner Straße über den Johannisplatz bis zur Kundgebung auf dem Markt führte. "Lange lebe Royava", "Stoppt die IS", "Dem Morden eine Ende", hieß es auf Plakaten und Spruchbändern kurdischer Verbände aus Leipzig, Halle und Magdeburg. In Sprechchören riefen die Teilnehmer: "Liebe Leipziger, wir rufen alle auf, die an gemeinsame menschliche Werte glauben, unterstützt uns", "Hoch die internationale Solidarität" oder "Verteidigt die demokratische Selbstverwaltung" lauteten weitere Forderungen. "In Rojava wurden basisdemokratische Rätestrukturen aufgebaut. Alle Altersgruppen sind in den Räten vertreten. Und die Frauen sind ganz vorne mit dabei. Wir haben eine Quote von 40 Prozent", berichtete die Kurdin Burcu. "Unser friedliches Miteinander ist ein Beispiel für die ganze Welt!"

 

"Gerade weil demokratische Werte wie die Gleichstellung der Geschlechter und die Achtung verschiedener Religionen und Ethnien dort praktiziert werden, hat der IS eine Großoffensive gegen Rojava gestartet", so Martina Haag und Sören Winter, Sprecher des Bündnisses. "Bei der Verteidigung Kobanes geht es also um mehr als nur eine Kleinstadt. Das Projekt in Rojava könnte ein Modell für ein zukünftiges friedliches Syrien sein. Die Menschen dort sollen merken, sie sind nicht allein." Sie benötigten Hilfslieferungen und nicht zuletzt müsste Druck auf die Türkei ausgeübt werden, damit diese endlich ihre Grenzen für die Unterstützung Rojavas öffnet.

 

Auch deshalb wurden während der Abschlusskundgebung am Rabet Spenden für die Winterkleidung syrischer Flüchtlinge gesammelt. "Unsere Demonstration hatte einen bunten internationalen Charakter und verlief friedlich ohne Zwischenfälle. Wir konnten die Not in Syrien und dem Irak, die durch die IS-Milizen entsteht, deutlich machen", fasste Sören Winter zusammen. "Es ist wichtig zu erkennen, dass die in Rojava aufgebaute demokratische Selbstverwaltung der gesamten Region eine friedliche Perspektive geben kann." Mehr Fotos unter www.lvz-online.de