Vortrag: Die Er­fin­dung von Gleich­heits-​ und Dif­fe­renz­fe­mi­nis­mus

Plakat für die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie 2014 vom 04.11.2014 bis zum 27.11.2014 in Dresden

Vom 4. bis 27. November 2014 finden in diesem Jahr zum 6. Mal die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie in Dresden statt. Wir möchten sowohl Studierende als auch interessierte Gäste herzlich zu den Veranstaltungen einladen.

 

Vortrag: Die Er­fin­dung von Gleich­heits-​ und Dif­fe­renz­fe­mi­nis­mus

Differenz- und Gleichheitsfeminismus sind zentrale Kategorien für das Erzählen der Geschichte feministischen Denkens. Durch eine historisierende Dekonstruktion, welche einer Reihe ausgewählter theoretischer Wanderungsprozesse nachgeht, soll die Entstehung dieses Antagonismus zunächst nachgezeichnet und schließlich kritisiert werden. 
Dabei werden vor allem die produktiven Aspekte von theoretischen Wanderungen und kulturellen Übersetzungsprozessen eine Rolle spielen. Maßgeblich im Dreieck Frankreich, USA und Deutschland haben sich im Zuge mehrerer zum Teil überkreuzter Rezeptionsprozesse Narrative über feministische Theorie entwickelt, welche die tatsächlichen Antagonismen, Konflikt- und Spannungslinien nicht zu erzählen helfen, sondern stattdessen vielmehr verschleiern. Vor allem die Schriften von Simone de Beauvoir, Luce Irigaray, Monique Wittig, aber auch Judith Butler spielen für diese theoretischen Wanderungs- und Rezeptionsprozesse eine zentrale Rolle.
Kontrastiert werden sollen diese Analysen mit der Frage nach der Bedeutungglobalisierter Wissensproduktion für mindestens ehemals emanzipatorische Theorie- und Kritikgebäude. Welches sind die heute wirkmächtigen Kriterien, denen sich eine institutionalisierte queerfeministische Forschung unterwerfen muss? Welches könnten alternative Formen emanzipatorischer und kritischer Wissensproduktion sein? Welche Rolle spielt Übersetzung darin?
 

Referentin: Cornelia Möser, Studium der Kulturwissenschaft, Gender Studies und Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Université Paris 8. 2011 Promotion in den Fächern Gender Studies und Politikwissenschaft. 2008 – 2010 assoziiertes Mitglied des Graduiertenkollegs »Geschlecht als Wissenskategorie«. 2011 Vertretungsdozentur am Centre en études genre der Université de Lausanne. Seit 2012 Forschungsbeauftragte des CNRS am Laboratoire CRESPPA-GTM in Paris.

Weitere Infos unter http://www.stura.tu-dresden.de/aktionstage oder auf facebook

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