[Hessen] Nur noch 2 Tage bis zum Antifacamp

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Keine zwei Tage mehr: Dann beginnt das fünfte Antifacamp in Hessen des Bündnis antifaschistischer Strukturen Hessen.

Die Anreise ins schöne Südhessen beginnt am Donnerstag. Abends werden verschieden Bündnisgruppen des BASH einen Überblick über verschieden Antifakampagnen, die gerade laufen, geben. Das Programm

 

Angesichts der jüngsten weltpolitischen Entwicklungen können wir zudem noch zwei zusätzliche Veranstaltungen verkünden. Am Samstagabend wird Detlef zum Winkel einen Vortrag zu dem Thema "Vom Internationalismus zum Antinationalismus" halten und am Sonntagnachmittag führt Shoshana Löwenthal (Frankfurt/Main)  in die Sozialpsychologie des Antisemtismus ein. Die Ankündigungen findet ihr hier weiter unten.

 

Und nicht vergessen: Anmelden unter b-a-s-h(ät)riseup.net (gerne auch verschlüsselt)

 

Wir sehen uns am Wochenende!

 

Vom Internationalismus zum Antinationalismus (BASH-Camp. 16.08.14, 19:30 Uhr)

 

Was wir zur Zeit wieder erleben, ist die Spaltung der Linken, und zwar nicht die "klassische" Spaltung zwischen mehr und weniger "radikalen" Linken, zwischen Reform und Revolution, sondern eine Spaltung zwischen Antiimperialisten und Antinationalen.

 

Diese Spaltung, bei der es nicht nur um eine freundliche Positionierung gegenüber Israel geht, sondern vor allem um eine feindliche Positionierung gegen Nationalismus in allen seinen (auch linken) Varianten, HÄTTE SICH EIGENTLICH 1945 vollziehen müssen, d.h. sie hätte am Anfang der Neuformierung einer deutschen Linken nach dem NS stehen müssen. Damals schon hätte sich die deutsche Linke (in Ost und West) fragen müssen: Was ist unsere zukünftige Aufgabe nach diesem Desaster? Was lernen wir? Was ist von nun an unsere Botschaft?

 

Doch die Spaltung brach erst mit 40-jähriger Verzögerung aus und zwar genau zu dem Zeitpunkt, wo sich der Rest der Gesellschaft an der Wiedervereinigung berauschte. Den damaligen Kontext und die damaligen Konturen der Spaltung, die sich im Grunde bis heute wenig verändert haben, sollen referiert werden.

 

Das zweite Thema, das sich daran anschließt, ist die Frage: Was bedeutet das für ein zeitgemäßes Verständnis von Marxismus? In marxistischen Kategorien betrachtet, ist der "islamistische" (sic!) Widerstand "gegen Zionismus und Imperialismus" ein feudaler Widerstand gegen die kapitalistische Modernisierung. Die Scharia wird als feudalistische Gesellschaftsform gegen die kapitalistischen Produktionsverhältnisse gestellt, die Rohstoffbesitzer stellen sich gegen die Kapitaleigner.

 

In einem ähnlichen Sinn ist die europäische Einigung, die ein kapitalistischer, ein imperialistischer Prozess ist, gleichwohl eine notwendige Weiterentwicklung, ein "Fortschritt", dessen kapitalistische Determinierung man kritisieren muß, aber gegen den wir uns nicht grundsätzlich stellen werden und gegen den wir keine gemeinsame Front mit reaktionären Kräften aufmachen werden. Dies unterscheidet die antinationale Linke von dem politischen Ansatz der Syriza, des Front de Gauche oder der Partei Die Linke.

 

Diese Inhalte sollen auf dem workshop zur Diskussion gestellt werden.

Mit Detlef zum Winkel

 

Einführung in die Sozialpsychologie des Antisemitismus (17.08., 14:30 Uhr, BASH-Camp)

 

Antisemitismus ist und bleibt eine Art Welterklärung, die für viele Menschen offensichtlich sehr ansprechend ist. Diesem Ansprechenden soll im Vortrag nachgegangen werden. Eine psychoanalytisch-sozialpsychologische Betrachtung kann dabei zwar nicht erklären, wie Antisemitismus entstanden ist, aber es kann Zugänge zu den subjektiven Dimensionen eröffnen. Im Vortrag soll in Anschluss an die Psychoanalyse nach Freud und vor allem die Sozialpsychologie der Kritischen Theorie eben dieser Dimension nachgegangen werden.

Die wichtigsten Konzepte sind hierbei massenpsychologische Ansätze, sowie die Projektion und insbesondere die pathische Projektion. Antisemitismus übernimmt hierbei die Funktion einer „Schiefheilung“ gesellschaftlich erzeugter innerer Konflikte und ermöglicht in der Masse die Illusion von Stärke.

 

Vortrag von Schoschanna Löwenthal (Frankfurt/Main)