Brandstiftung in türkischem Kulturverein in Bielefeld

Erstveröffentlicht: 
11.08.2014

Bielefeld.  In Bielefeld ermittelt der Staatsschutz, nachdem es im Gebetsraum eines türkischen Kulturvereins gebrannt hat. Nach Angaben der Polizei ging das Feuer von einem "brennenden Koran" aus. Es lägen aber keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen, politischen oder religiösen Hintergrund vor.

In Bielefeld gibt die Brandstiftung in einem türkischen Kulturverein Rätsel auf. Wie die Polizei berichtet, bemerkte der Vorsitzende des Vereins am Montagmittag ein Feuer in einem Gebetsraum des Vereins. Der Mann rief die Feuerwehr, schaffte es aber, den Brand selbst zu löschen. Verletzt wurde niemand, da der Verein zu der Zeit nicht geöffnet hatte und das Gebäude daher leer war.

Die Polizei fand Einbruchsspuren. Eine Spendenkasse war aufgebrochen, ein "geringer Geldbetrag" wurde gestohlen.

Das Feuer griff auf den Teppich und eine Wand über

Auch das Feuer richtete nur geringen Sachschaden an. Laut Polizei ging es aber von einem in Brand gesetzten Koran aus. Von dem Buch habe es auf einen Teppich und eine Wandverkleidung übergegriffen.

Koranverbrennungen kommen als islamfeindliche Provokationen immer wieder vor. Dennoch sah die Bielefelder Polizei im vorliegenden Fall "keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen, politischen oder religiösen Hintergrund". Der Staatsschutz sei in die Ermittlungen eingebunden.

Verein war bislang nie das Ziel politischer Taten

Nach Erkenntnissen des Staatschutzes gehört das Gebäude an der Detmolder Straße einem türkischen Kulturverein, der dem gemäßigten Spektrum zuzurechnen ist, im politischen Raum bisher völlig unauffällig und noch nie Angriffspunkt für politische Taten war.

Bielefeld war am Wochenende Schauplatz einer gemeinsamen Großdemonstration von Christen und Jesiden gegen den Terror islamistischer Gruppen im Irak.