Perspektive Kurdistan – Praktische Solidarität mit internationalistischen Kämpfen

Perspektive Kurdistan

Heute abend beginnt in Mainz der erste deutsch-kurdische Bewegungskongress unter dem Titel „Perspektive Kurdistan – Praktische Solidarität mit internationalistischen Kämpfen“. Gemeinsam wollen wir einiges über Inhalte und Formen, Rahmen­bedingungen und Fortschritte der Befreiungskämpfe in kurdisch geprägten Gebieten kennenlernen.

 

Damit möchten wir einen Beitrag dazu leisten, die gelebte Solidarität zwischen kurdi­schen und deutschen linken Bewegungen wieder zu stärken. Denn auch hier in Mainz können wir an eine bemerkenswerte Geschichte gemeinsamer emanzi­patorischer Kämpfe anknüpfen.

 

Dabei schauen wir uns auch die Weiterentwicklungen und Wandlungen an, die der kurdischen Bewegung in den vergangenen Jahren ein vollkommen neues Gesicht gegeben haben. Was einst als unmittelbarer Widerstand gegen staatliche Un­terdrückung begann, nahm schon früh auch die Überwindung kapitalistischer und patriarchaler Strukturen in den Blick.
Zuletzt gewann auch die Erkenntnis an Bedeutung, den Nationalstaat insgesamt überwin­den zu müssen, um Gewalt und Gegengewalt hinter sich lassen und sich als Menschen frei assoziieren zu können. Das Konzept des „Demokratischen Konföderalismus“ verbindet marxistische und anarchistische Traditionslinien mit den in jahrzehntelanger, oft auch ambivalenter Praxis gewonnenen Errungenschaften und Erkenntnissen.

So möch­ten wir auch bestehende Missverständnisse, blinde Flecken und Sprachlosigkeit aufbrechen und über etwaig verbleibende Differenzen miteinander ins Gespräch kommen.

 

Euch erwarten Vorträge und Workshops, Filmvorstellungen und Kulturveranstaltungen, eine Ausstellung, vor allem aber gute Gespräche. Zum Abschluss gedenken wirin einer regionalen deutsch-kurdischen Demonstration dem vor 20 Jahren durch die Kugeln eines deutschen Zivilpolizisten gestorbenen Halim Dener.

Wir wollen voneinander und miteinander lernen, um uns gemeinsam dem Kampf gegen sämtliche Formen von Unterdrückung und Ausbeutung stellen zu können, nicht im Hinblick auf Kurdistan, sondern auch für unsere politischen Kämpfe hier in Deutschland und Europa. Schließlich benötigen auch wir dringend progressive Antworten auf die nationalstaatliche Ordnung, von lokaler Selbstverwaltung bis hin zu einem wirklichen „Europa der Regionen“.

 

Seid willkommen!

 

Eure YXK Mainz & Schwarz-rote Kneipe Mainz

mit befreundeten Zusammenhängen aus dem ganzen Bundesgebiet

 

 

Kongressprogramm:

Donnerstag, 5. Juni:

Haus Mainusch
19:00 Uhr – Einlass
19:30 Uhr – Vortrag: Begrüßung und Kennenlernen mit YXK Mainz und der Schwarz-roten Kneipe
20:30 Uhr – Vortrag: Kurdischer Befreiungsnationalismus??? Die Fesseln des Nationalstaats sprengen!
22:00 Uhr – Barabend der Schwarz-rote Kneipe

Freitag, 6. Juni:

Haus Mainusch
16:00 Uhr – Einlass
16:30 Uhr – Workshop: Ein paar Worte Kurmancî
18:00 Uhr – Gemeinsam kurdisch kochen und essen
20:00 Uhr – Film: „Die Frauen auf dem Berg Ararat“
22:30 Uhr – Konzert: Firat Kirmizioglu

Veranstaltungsort 2
20:00 Uhr – Vortrag: „Demokratischer Konförderalismus und die aktuelle politische Situation“

Samstag, 7. Juni:

 

Haus Mainusch
11:00 Uhr – Frühstück
13:00 Uhr – Workshop: Gowend tanzen lernen
14:30 Uhr – Vortrag: Jineolojî – Befreiung der Frau aus patriarchalen Strukturen
18:00 Uhr – Kurdisch(es) Abendessen
19:30 Uhr – Vortrag: Newroz-Delegation 2014 – Eindrücke und Erfahrungen aus Nordkurdistan
21:00 Uhr – Konzert: Ali Erel & Co.

Veranstaltungsort 2
14:00 Uhr – Vortrag und Film: „Das Massaker von Roboski“
17:00 Uhr – Vortrag: Apo - Die Rolle Öcalans in der kurdischen Freiheitsbewegung

Sonntag, 8. Juni:

Haus Mainusch
11:00 Uhr – Brunch
12:00 Uhr – Abschlussrunde
13:00 Uhr – Halim Dener – Gefoltert, Geflüchtet, Verboten, Erschossen.
14:00 Uhr – Podiumsdiskussion: Praktische Solidarität mit internationalen Bewegungen
17:00 Uhr – Demonstration im Andenken an Halim Dener

 

 

Weitere Informationen
und Aktuelles auf: http://www.perspektive-kurdistan.org
sowie: http://www.facebook.com/perspektivekurdistan