Hunger und Not sind wohl schon seit jeher Teil der menschlichen Existenz. Das wahrhaft Zynische der heutigen Zeit ist jedoch, dass in Anbetracht fortschreitender Technologisierung und exponentieller Produktivitätsentwicklung nicht mehr Umweltkatastrophen und Krankheiten die Schuldigen sind, sondern v.a. die Irrationalität des menschlichen Zusammenlebens.
Die Nation und der Nationalismus sind hierbei Mittäter. Diese zur Wirklichkeit gewordenen Konstrukte zwingen jedes einzelne Mitglied ins Zwangskorsett der bürgerlichen Gesellschaft und lassen diejenigen, die nicht dazu gehören sollen, an der Küste ertrinken. Anstatt das bürgerliche Glücksversprechen umzusetzen, werden Menschen zu Dingen und werden als bloße Funktionen dem nationalen Interesse untergeordnet. Jedes einzelne Mitglied dieses inzwischen antiaufklärerischen Verhältnisses sehnt sich trotzdem danach, die eigene gekränkte und unglückliche Psyche abzulegen und eins zu werden mit dem kollektiven Ganzen im nationalen Taumel.
Durch die deutsche Geschichte bedingt, muss sich diese nationale Begeisterung jedoch codiert ausdrücken. Fußballmeisterschaften bieten hier eine willkommene Gelegenheit. Eigen- und Fremdgruppe sind einfach zu unterscheiden und der Spielaufbau ermöglicht eine leichte Identifikation.
Es gibt aber keinen guten Patriotismus. Nicht erst die Abwertung von Fremdgruppen, sondern bereits die verheerenden Folgen der Identifikation mit dem eigenen nationalen Kollektiv müssen im Sinne der Aufklärung scharf kritisiert werden.
Für eine Gesellschaft ohne Mythos und Barbarei!
Freie Assoziation statt kollektivem Wahn!
Das gute Leben für alle!
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