Die Rolle der Privatsphäre im Kapitalismus: Vom Glück und seinem Scheitern in Genuss und Liebe

Die Rolle der Privatsphäre im Kapitalismus: Vom Glück und seinem Scheitern in Genuss und Liebe

Teil #1 unserer Reihe "All you need is Love?" zum Thema Glück und seinem Scheitern in Genuss und Liebe. Warum müht sich der moderne Mensch damit ab, eine Persönlichkeit zu werden, einen Charakter auszubilden und vor allem Selbstbewusstsein zu entwickeln? Warum sind die meisten Leute auf der Suche nach der Verwirklichung ihrer selbst und nach einem Sinn ihres Lebens - und warum finden sie diesen nicht selten in der Liebe? Um welchen Erfolg darf, soll, muss man sich bemühen? Warum gilt Misserfolg einzig als Auftrag, an sich selbst zu arbeiten, bestenfalls das Beste aus allem zu machen, oder – oft genug – auch einen Psychologen zu konsultieren?

 

In dieser Veranstaltung soll es um folgende Punkte gehen:

“Die Rolle der Privatsphäre im Kapitalismus:
Vom Glück und seinem Scheitern in Genuss und Liebe”

- Die „Privatsphäre“ ist der „eigentliche“ Lebensinhalt eines jeden in der bürgerlichen Gesellschaft – egal, welche Stellung er in der Konkurrenz erobert hat. Sie soll unabhängig vom ‚Geldbeutel‘ „sein Reich der Freiheit“ sein, die erlittenen Schäden in der Konkurrenz kompensieren.

- Liebe - das Gefühl der Zuneigung, Begierde und Leidenschaft für einen anderen ganz ohne Berechnung - wird als „ Glücksanspruch“ gelebt.

Was hat „der Rechtsanspruch auf Glück“ für Konsequenzen für den Umgang der Geschlechter miteinander?

- Die „Ehe“ oder modern: „dauerhafte Partnerschaft“ verpflichtet Liebende zu einer dauerhaften Nützlichkeitsbeziehung, - zu wechselseitigen Diensten „in guten wie in schlechten Zeiten“.

Wieso ist diese staatliche „In-Pflichtnahme“ des einen für den anderen durch eine dritte Instanz „den Staat“ - ganz unabhängig von einer andauernden Zuneigung - persönliches Anliegen, dem privat eingeforderten Liebesbeweis und „Treueversprechen“ ein amtliches Siegel zu verpassen?

- ‚Zerstörung des Glücks‘ ist durchaus Programm. ‚Kompensation‘ für die in der Konkurrenz erlittenen Schäden und zu bewältigten Härten – eine Rechnung, die in zweifacher Hinsicht nicht aufgeht: a) In der Liebe/Privatleben - Schadlos-Halten für das Bewähren und die Formen des Scheiterns in der Konkurrenz, b) aus den Anforderungen ein schönes “Heim“ zu schaffen, erwachsen weitere Anstrengung in der Konkurrenz: „Überstunden, wenig Zeit füreinander, etc. …“

Mit dem praktizierten „Rechtsanspruch auf Liebe“ ist ein Ende von Zuneigung, Liebe für den anderen nicht Grund für eine rationelle ‚Trennung von Tisch und Bett‘, sondern ein vernichtendes Urteil über seine Liebeswürdigkeit, ein Verweigern der ‚Anerkennung seiner Persönlichkeit‘ -„Eifersucht“ bis hin zum „Verbrechen aus Liebe“….die Folgen.


Mehr zur Reihe auf www.gegen-kultur.de

Mit einer Email an gegen-kultur@gmx.de könnt ihr Flyer für die Reihe bestellen, falls ihr selbst werben wollt.

 

Ort: Stuttgart Kolchose Ost (Exfalkenbüro) Wagenburgstraße 77