Kein Fußbreit für Rassist_Innen! Weder in Merseburg noch sonst wo!

Kein Fußbreit für Rassist_Innen! Weder in Merseburg noch sonst wo!

Am Abend des 26.Februars begangen etwa 10 Neonazis, die dem Umfeld der "Aktionsgruppe Merseburg" zuzurechnen sind, den dritten rassistisch motivierten Angriff binnen weniger Tage. Nachdem am Donnerstag, dem 20. Februar 2014 ein 23 Jahre alter Somalier am Bahnhof Merseburg rassistisch beleidigt und attackiert wurde. Nur durch couragiertes Eingreifen eines Zeugen konnte Schlimmeres verhindert werden, der Betroffene mußte im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Vier Tage später kam es erneut zu einem Angriff ein 41-jähriger Algerier wurde in der Bahnunterführung zur Lauchstädter Straße, in der Nähe des Bahnhofes, zusammengeschlagen und beraubt.


"Geflüchtete und MigrantInnen sehen sich in Merseburg nicht nur rechter Gewalt, sondern auch  Alltagsrassismus in Form von Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt. Hinzu kommt eine in Teilen rassistische und diskriminierende Gesetzgebung. Aufenthaltsbeschränkungen, zentrale Unterbringung (im Saalekreis in Lager Krumpa), Racial Profiling. Und immer wieder die drohende Abschiebung vor Augen, weil nur wenige Asylsuchende eine Anerkennung erhalten." heißt es im Aufruf zur antirassistischen Demonstration am 1.März 2014 in Merseburg und der Vorfall gestern Abend macht dies einmal mehr deutlich. Die Gruppe Neonazis versuchte, mit ihrem aggressivem Auftreten die Teilnehmer_Innen des Oragnisationstreffen welches im Büro des Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel stattfand,einzuschüchtern. Als die Teilnehmer_Innen sich auf dem Heimweg machten, kam es erst zu einer rassistisch aufgeladenen, verbalen Auseinandersetzung und dann zu einem Angriffsversuch, der zum Glück unterbunden werden konnte. Verletzt wurde dabei niemand.

Aber das ist nur eines von vielen Beispielen aus den letzten Monaten:

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12.01.2014 Merseburg (Saalekreis)
Gegen 16:00 Uhr wird ein 23-Jähriger in einer Straßenbahn der Linie 5 von einem Unbekannten rassistisch beschimpft und dann ins Gesicht
getreten.Er erleidet Schmerzen am Kiefer. Die Polizei ermittelt gegen einen 24-Jährigen, der zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss gestanden haben soll.
-Oktober/November 2013: Innerhalb weniger Tage wird das Mehrgenerationenhaus in Merseburg mehrfach das Ziel von Neonazis.
In der Nacht vom 26. zum 27. Oktober 2013 Wurde auf dem Gelände die Spielplatzeinrichtung zerstört, es wurden Glasflaschen
an den Gebäuden zerworfen und neonazistische Propaganda wurde auf dem Gelände verteilt.
Wenige Tage später ereignete sich ähnliches.

-25.10.2013 Merseburg (Saalekreis) Gegen 18:30 Uhr wird ein Flüchtling auf dem Nachhauseweg von drei Männern mit Bierflaschen verfolgt
und dabei rassistisch beschimpft. Dann schlägt ihn einer der Angreifer mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Als der 20-Jährige sein Handy
herausnimmt und die Polizei alarmieren will, wird es ihm von einem der Männer entrissen und weggeworfen. Das Trio entkommt, bevor Polizeibeamte
vor Ort eintreffen. Der Betroffene erleidet u.a. eine Platzwunde an der Lippe sowie einen Zahnabbruch und muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden.

Darüberhinaus gab es noch diverse andere Aktionen z.B. mehrfache Sachbeschädigungen an der Gedenkstele für die ermordeten Sinti und Roma
in Nazideutschland, diverse Propagandadelikte und Angriffe auf andersdenkende und 2012 sogar einen Angriff auf eine in Merseburg stattfindente
Geflüchtetendemo.
Diese und andere Aktionen in und um Merseburg, geht i.d.R auf das Konto der Mitglieder der" Aktionsgruppe Merseburg" um den ehemaligen NPD-Kreistagsabgeordneten Rolf D.
Selbiger Meldete als Reaktion auf die für Samstag angemeldete Antirademo nun eine Demonstration unter  dem Motto" Asylflut stoppen!"
ebenfalls für diesen Tag an.
Diese Provokation werden wir nicht hinnehmen deshalb sagen:
Kein Fußbreit für Rassist_Innen! Weder in Merseburg noch anderswo!

Kommt am 1.März 2014 zur antirassistischen Demonstration "Flüchtlinge bleiben!-Rassismus aus den Köpfen treiben!", setzt mit uns ein Zeichen gegen
Rassismus und lasst uns gemeinsam den Nazis in den Weg stellen!

11 Uhr Bahnhof Merseburg

Aufruf der Demonstration


Demo in Merseburg am 1. März 2014, 11:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Flüchtlinge bleiben! - Rassismus aus den Köpfen treiben!
 
Merseburg, Dom- und Hochschulstandort, Kreisstadt des Saalekreises und wiederholt Schauplatz rassistischer Übergriffe und Anfeindungen.

In den vergangenen Monaten und Wochen gab es hier immer wieder öffentlich wahrnehmbare Aktivitäten von Neonazis. Graffitischmierereien, Aufkleber und Plakate; Provokationen bei Veranstaltungen; Hetze gegen Flüchtlinge im Internet; und zuletzt innerhalb weniger Tage mindestens zwei Angriffe auf Flüchtlinge. Am Donnerstag, dem 20. Februar 2014 wurde ein 23 Jahre alter Somalier am Bahnhof Merseburg beleidigt und mit dem Kopf brutal gegen die Wand geschlagen. Nur durch couragiertes Eingreifen eines Zeugen konnte Schlimmeres verhindert werden, der Betroffene mußte im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Am  Montag, dem 24. Februar kam es erneut
zu einem Angriff, ein 41-jähriger Algerier wurde in der Bahnunterführung zur Lauchstädter Straße zusammengeschlagen und beraubt.

Geflüchtete und MigrantInnen sehen sich in Merseburg nicht nur rechter Gewalt, sondern auch  Alltagsrassismus in Form von Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt. Hinzu kommt eine in Teilen rassistische und diskriminierende Gesetzkundgebung. Aufenthaltsbeschränkungen, zentrale Unterbringung (im Saalekreis in Lager Krumpa), Racial Profiling. Und immer wieder die drohende Abschiebung vor Augen, weil nur wenige Asylsuchende eine Anerkennung erhalten.

Neonazis und andere kleingeistige Rassisten verbreiten in Merseburg und anderswo Angst und Gewalt gegen Menschen, die nicht ins Weltbild einer homogenen Volksgemeinschaft passen. Mangels öffentlicher Solidarisierung mit den Betroffenen und wahrnehmbarer Ächtung der Angriffe fühlen sich die Täter zu häufig in ihrem Handeln bestätigt. Darüber hinaus wird das Bild einer Nicht-Willkommens-Kultur gefestigt, die Flüchtlinge als "nicht zur Integration vorgesehen" abstempelt und gesellschaftliche Teilhabe verunmöglicht.
 
Deshalb gehen wir am 1. März 2014 auf die Straße.
 
Genug ist Genug. Wir wollen Nazis und Rassisten in Merseburg entgegentreten und ihnen den öffentlichen Raum streitig machen.
 
Samstag, 1. März 2014, 11:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Demonstration durch die Stadt
 
Eine Aktion der "Initiative Alternatives Merseburg e.V." und von weiteren Merseburger Bürgerinnen und Bürgern
Unterstützt vom Merseburger Bündnis gegen Rechts