Hintergrund zur AfD - 19:30 - Café KoZ
Scheinbar aus dem Nichts entstanden, sorgt die AfD als neue rechte Partei für Schlagzeilen. Mit ihrem dürftigen Wahlprogramm tritt sie nach außen als Einpunktbewegung gegen die Euro-Politik der Bundesregierung an. Tatsächlich ist die AfD aber lange vor den Debatten um Europäische Schutzschirme geplant worden. Deren Volkswirtschaftsprofessoren hatten bereits 2005 nach den Hartz-IV-Gesetzen weitere Einschnitte ins soziale Netz gefordert. Auch in der Bildungs-, Familien- und Einwanderungspolitik scheinen sie sozial ausgrenzende Positionen zu beziehen. Zusammen mit dem rechtskonservativen Netzwerk Zivile Koalition/ BürgerKonvent fordern sie unternehmergerechte “Reformen der politische Entscheidungsstruktur”. Während Vertreter der AfD vor kurzem noch die Abschaffung des Wahlrechts für Arbeitslose oder gleich des ganzen Parlamentes forderten, sehen sie aktuell in der Direkten Demokratie eine elegantere Möglichkeit sozialselektive Demokratie umzusetzen.
Der Referent Andreas Kemper ist Autor eines aktuellen Buches
zur AfD (Rechte Euro-Rebellion) und forscht und publiziert zu
den Themen Klassendiskriminierung, organisierter
Antifeminismus und Sarrazin. Über die Entstehungsgeschichte
und die politischen Forderungen der AfD/ Zivile Koalition
sowie den Umgang damit kann nach dem Vortrag diskutiert werden.