Infoabend zum Hambacherforst / Kraftwerksbau Schwarze Sulm

Hambacher Forst bleibt - Infotour macht am 02. August Station in Wien.

Der Widerstand geht weiter! Seit april 2012 gibt es in und um den Hambacher Forst besetzungen und aktion um den größten Braunkohletagebau Europas zu sabotieren.

 

Der Widerstand ist nicht nur die gelebte aktion gegen die fatalen Klimafolgen der Kohleenergie, sondern auch gegen die gegen die gesundheitlichen Folgen für Mensch/Tier/Natur vor ORt und gegen die Herrschaftsstrukturen, welche Zerstörung, Leid und Unterdrückung, lokal und welthervorbringen gerichtet.

 

Neben dem gesprochen Wort werden wir auch Bilder und Videos zeigen, um die Geschichte des Widerstandes gegen ein zerstörerisches Groprojekt zu erzählen.

 

Zusätzlich wird eine Fotoausstellung vom Widerstand gegen den Kraftwerksbau an der Schwarzen Sulm (Schwanberg, Bzk. Deutschlandsberg, Steiermark) organisiert. Seit einigen Wochen regt sich dort eine Allianz aus lokaler Bevölkerung und militanten Kraftwerksgegner*innen um die Bebauung der Schwarzen Sulm zu verhindern.

 

Es wird eine veganes Buffet arabischer Köstlichkeiten (Humus, babaganoosh, falafel und vieles mehr MHMMMMM), Livemusik und einen Solicocktailstand geben. Das ganze beginnt um ca. 19h und findet an der Agora am Donaukanal(Höhe Urania) statt. Bei Schechtwetter in der Pizzeria Anarchia.

 

 


 

 

Hambacher Forst Info-Tour


Der Hintergrund


Der Hambacher Forst ist der letzte Streifen eines großen Waldes, der bisher noch nicht gänzlich vom Braunkohletagebau Hambach verschluckt wurde. Doch „Hambacher Forst“ steht inzwischen auch für den radikalen Widerstand gegen die systematische Zerstörung des Klimas, der Gesundheit der lokalen Bevölkerung und der herrschaftlichen Muskelspiele des Riesenkonzerns RWE.

 

>die bisher längste Räumung in Deutschland<

 

Zweimal wurde er besetzt und zweimal geräumt. Die Besetzung eines selbstgegrabenen Tunnels bescherte die bisher längste Räumung in Deutschland. Zwar ist die Waldbesetzung zwischenzeitlich auf eine Wiese zurückgedrängt worden, doch der Kampf ist nicht zu Ende - ganz im Gegenteil. Wenn auch zeitweise wieder aus den Mainstream Medien verschwunden, so hat es doch niemals aufgehört zu brodeln. Ständige kleinere direkte Aktionen, Ausharren, Kräfte sammeln, flüsternde gegenseitige Solidarität zwischen Besetzer_innen und lokaler Bevölkerung, Vernetzung, den Riesen herausfordern, beobachten, bis er seine Schwachstellen preisgibt und entblößt. RWE und Konsorten werden nicht zur Ruhe kommen können!

 

Der Infoabend

 

Wir wollen einen Überblick über die Schneise der Zerstörung geben, welche der Braunkohleabbau hinter sich her zieht. Nicht nur im ökologischen Sinne von Rodungen und Klimaverschmutzung, sondern auch im sozialen, durch Zerstörung von Existenzen und Nachbarschaftsbeziehungen infolge von Umsiedlung und Zwangsenteignungen. Infiltration, die Neid und Misstrauen säht. Bestechung und Spaltung durch wirtschaftliche Abhängigkeit, welche einem Teil der Familie das Brot auf den Tisch zu bringen scheint und einem anderen Krankheit und psychisches Leid.

 

>radikal für ein schönes herrschaftsfreies Leben<

 

Aber wir wollen auch von der Solidarität einiger Menschen berichten, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Wehr setzen, sich an den Besetzungen und Aktionen beteiligen oder sie unterstützen, das Camp halten und radikal für ein schönes herrschaftsfreies Leben auch im direkten Umfeld kämpfen, sich die Freiheit nehmen und nutzen, singen und tanzen, zerstören und erschaffen. Es wird um Hütten und Felder gehen, Baumhäuser und Tunnel, Uniformierte und Vermummte, Barrikaden und Blumen, Kaffekränzchen an Sonntagen und umgestoßene Jagdstände in den Nächten, erlebte Repression unter freiem Himmel und gelebte Subversion in den Hallen der Justiz. Neben dem gesprochen Wort werden wir versuchen unser Anliegen auch mit stillen und bewegten Bildern und Ton greifbarer zu machen.

 

Widerstand an der Schwarzen Sulm 


Sulm Kraftwerk

 

Seit 10 Jahren kämpfen Betroffene und Umweltschützer_innen gegen den Kraftwerksbau eines Privatunternehmens an einem der wenigen letzten wilden Flüsse in der Steiermark. Die juristischen Mittel sind vorerst ausgereizt, seit einigen Tagen versucht der erste Bagger mit den Bauarbeiten zu beginnen.
Einige duzend Aktivist_innen sind ständig vor Ort um sich der Umweltzerstörung zu widersetzen.  Es gilt den Baubeginn des Kraftwerks, welches Strom und Trinkwasser für Profitinteressen produzieren soll, zu verhindern.

Bis jetzt sind es vor allem NGO´s und die Grüne Partei die sich vereinnahmend involvieren.
Sie preisen vor allem "die Schönheit", "Einzigartigkeit", und die "politische Skandalösität" des Bauvorhabens an.

Es liegt an den autonomen, militanten und anarchistischen Individuen und Gruppen eine autonome Kritik zu formulieren - und ihren Worten Taten folgen zu lassen.
Eine Kritik und Praxis die nicht bei der "Schönheit von Natur", "Versorgungsleistungen", "Einzigartigkeit" und "Kundgebungen", "rechtlichen Schritten", "beobachten" stehen bleibt.

Für eine antikapitalistische, technologiekritische und emanzipatorische Praxis - die sich mit Kämpfen in Val di Susa, Chalkidiki, La Zad, Hambacher Forst und anderswo in Verbindung sieht.