Auch dieses Jahr gibt es
wieder das Antifa-Sommercamp in Österreich und auch dieses Jahr zieht es
uns wieder in die Provinz. In Kärnten herrschen dieselben
unerträglichen Bedingungen, wie überall am Land. Gemeint sind damit vor
allem organisierte Nazis, die lokale freiwillige Feuerwehr und der
rechte Konsens in der Bevölkerung. Dabei scheint es uns Anbetracht der
weltweit wirkenden kapitalistischen
Krise sinnvoll, den inhaltlichen Fokus nicht nur auf klassisch
antifaschistische Themenfelder, wie Nazis, zu richten, sondern eine
breitere Perspektive zu eröffnen, die Kritik am Staat, der Nation und
der kapitalistisch-patriarchal
organisierten Gesellschaft mit einschließt. Erst so ist es überhaupt
möglich eine fundierte antifaschistische Praxis zu entwickeln, die sich
nicht damit zufrieden gibt, ein paar Nazis das Handwerk zu legen,
sondern darüber hinaus auf eine radikale Veränderung von Gesellschaft
drängt. Denn eins bleibt sicher: Nazis, Staat, Nation und Kapital –
alles Topfen!
Eine bundesweite Zusammenarbeit und Vernetzung
von Antifagruppen oder Einzelpersonen gibt es aber immer nur zu
punktuellen Ereignissen. Das wollen wir mit dem Camp ändern, denn
Gesellschaft verändert sich nicht von alleine und bei den meisten
Aktionen setzt man nur sich selbst und nicht die Gesellschaft in
Bewegung. Das Antifa-Sommercamp soll dazu dienen, sich gegenseitig und
dauerhaft zu vernetzten und Strategien zu entwickeln, die einer
emanzipatorischen Gesellschaftskritik tätig Vorschub leisten. Denn
Antifaschismus ist zwar notwendig, sollte sich aber seiner eigenen
Beschränktheit bewusst sein. Es geht uns daher nicht nur um Nazis,
sondern um die Überwindung des falschen Ganzen mit all seinen Zwängen
und Herrschaftsverhältnissen.
Es wird von Dienstag, dem 27.08 bis
Samstag, den 31.08 verschiedene Vorträge und Workshops zu vielen Themen
geben, die für uns als Linksradikale von Bedeutung sind. Dies beinhaltet
unter anderem Veranstaltungen zu Kapitalismuskritik, Feministischer
Theorie, Antiziganismus, Antisemitismus, Staatskritik und dem
NSU-Prozess in Münschen. Des weiteren wird es eine gemeinsame Fahrt zum
KZ Loibl geben, um uns kritisch mit der Erinnerungskultur in Österreich
und Slowenien auseinanderzusetzen.
Am ersten Abend zeigen wir als Intro den Film FAQ (http://www.f-a-q.at/)
Wir freuen uns auf eine Woche mit euch voller Sommer, Sonne, Theorie!
Auf das die Linkskurve in Lambichl nicht die einzige Antifaschistin Kärntens bleibe!
Infos und das Programm findet ihr auf: http://antifanet.at/