Wagenburg zieht von Haslach nach Littenweiler

Die Gruppe „Sand im Getriebe“ besetzen seit Montag gut zehn Stellplätze. Sie will gern länger auf dem lauschigen Parkplatz zwischen dem Bahnhof und der Pädagogischen Hochschule in Littenweiler bleiben.
Erstveröffentlicht: 
08.07.2013

"Sand im Getriebe"

Die Gruppe, die ihren Standplatz in Haslach räumen musste, steht jetzt beim Bahnhof Littenweiler.

 

Die Wagenburg vom Schildackerweg ist auf den Parkplatz zwischen Bahnhof Littenweiler und der Pädagogischen Hochschule gezogen. Mit sieben Wagen steht die Gruppe, die sich "Sand im Getriebe" nennt, seit Montag auf gut zehn Parkplätzen. Die Polizei klärt derweil die Eigentumsverhältnisse des Areals.


Die Wagenburg war Ende vergangener Woche von der Polizei aufgefordert worden, ihren Standort am Rande der Götz & Moriz- Brache in Haslach zu räumen. Die Gruppe zog vom Geländestreifen am Schildackerweg ab. Sie erklärte am Montag erneut, sie sei unter einem Vorwand zum Gehen aufgefordert worden. Sie hätte vom Eigentümer in Aussicht gestellt bekommen, bis Herbst bleiben zu können. Das Gelände gehört der Bahntochter DB Netz. Die Freiburger Polizei hatte erklärt, sie sei nach einem Hinweis der Bundespolizei aktiv geworden.

Nach dem Wochenende stehen die Wagen und Wohnwagen jetzt auf dem Parkplatz zwischen Lindenmatten-, Höllentalstraße und Aula der Pädagogischen Hochschule. In der Nachbarschaft findet noch bis Sonntag eine Aktionswoche rund um das studentische Kulturcafé "Kuca" statt. Solange dürften sie laut PH-Rektor und Polizei erstmal auf dem Parkplatz bleiben, sagten die Wagenburgler. "Aber uns fehlt halt die Alternative, von dem her würden wir uns freuen, wenn wir länger bleiben könnten", sagte eine Bewohnerin.

Unklar ist, wem der Parkplatz eigentlich gehört

Ein Teil der Wagenburgler engagiere sich für das selbstverwaltete Kuca. Das soll abgerissen werden, die Stadt will das Areal neu bebauen. "Es geht bei beidem um Verdrängungspolitik", meinte eine junge Frau. Gegen den geplanten Abriss gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Protestaktionen und im Mai eine Besetzung von großen Teilen des angrenzenden Bahnhofs samt Polizeieinsatz.

Unklar ist, wem der Parkplatz gehört, auf dem die Wagen zwischen Autos von Pendlern stehen. Die Deutschen Bahn AG ist nicht die Eigentümerin, sagte am Montag einer ihrer Sprecher in Stuttgart. Die Pädagogische Hochschule (PH) war am Nachmittag für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.

Die Polizei ist im Gespräch mit der Stadtverwaltung sowie der PH und klärt jetzt erst einmal die Eigentumsverhältnisse, sagte ihr Sprecher Karl-Heinz Schmid. Mit dem Grundstückseigentümer werde geklärt, ob er die Wagenburg akzeptiere. "Nur wenn er das nicht tut, wären wir gefordert", erklärte Schmid. Ansonsten würde nur ein Verdacht auf Ordnungswidrigkeit oder Straftat ein Eingreifen erforderlich machen, aber darauf gebe es keinen Hinweis.