Zusammenstösse mit den Islamisten in Ägypten nehmen im Vorfeld des 30. Juni zu

Graffiti Kairo

Während heute im Stadtteil Nasr City in Kairo Zehntausende von Islamisten an einer Unterstützungskundgebung für Mursi teilnehmen, kommt es Alexandria zu Zusammenstössen zwischen Aktivisten und Islamisten. Nach einer Demo gegen Mursi und die Moslembrüder kommt es zu Zusammenstössen mit Islamisten, die sich nach dem Freitagsgebet vor der Al-Qaed Ibrahim Moschee versammelt haben. Nach Schlägereien und längeren Auseinandersetzungen mit Steinen von beiden Seiten mussten sich die Islamisten in die Moschee zurückziehen, die mittlerweile von den Bullen geschützt wird.

 

Damit nehmen die Auseinandersetzungen 10 Tage vor der geplanten Grosskundgebung der "Kampagne der Rebellion" weiter zu. Für den 30. Juni wird zum Abschluss der Kampagne eine Grosskundgebung vor dem Präsidentenpalast geplant. Bis dahin wollen die Aktivisten, denen sich mittlerweile weite Teile der oppositionellen Parteien angeschlossen haben, 15 Mio Unterschriften gesammelt haben,  um damit Präsidentschaft- Neuwahlen  zu erzwingen. (Heute wurde im Laufe des Tages verkündet, dieses Ziel sei bereits erreicht, allein die Bewegung des

6. April will in Kairo eine Mio Stimmen gegen Mursi gesammelt haben)

 

Bereits vor drei Wochen war das Hauptquartier der Kampagne Ziel eines Brandanschlages, mittlerweile kommt es fast täglich in Ägypten zu Kämpfen zwischen Aktivisten und den Islamisten.

So kam es in den letzten Tagen zu heftigen Kämpfen in Dosouk, bei denen nach Angaben der Moslembrüder mehrere hundert ihrer Anhänger verletzt wurden.
Wie schon bei den Kämpfen in Kairo vor einigen Monaten werden bei den Auseinandersetzungen mittlerweile immer häufiger Schusswaffen eingesetzt. In  Dosouk sollen einige dutzend Menschen durch Schrotmunition verletzt worden sein, sechs Mesnchen wurden angeblich durch scharfe Munition getroffen.

 

An der Kundgebung der Islamisten in Kairo beteiligten sich fast sämtliche islamistischen Parteien und Gruppen, am Rande kam es zu Angriffen auf Mitarbeitern von Fernsehstationen, denen eine regierungskritische Berichterstattung vorgeworfen wird.

Einge Gruppen aus dem Spektrum der Islamisten haben angekündigt, schon einige Tage vor dem 30. Juni Stellung vor dem Präsidentenpalast beziehen zu wollen. Ohne Unterstützung der Bullen dürften sie aber am 30. Juni bei den wahrscheinlichen Auseinandersetzungen schlecht dastehen, auch heute waren wieder viele Teilnehmer der Islamistenkundgebung in Bussen aus der Provinz herangekarrt worden.