Rechtsextremer Terror des NSU
Beate Zschäpe, Hauptangeklagte im NSU-Prozess, hatte auch Kontakte zu Rechtsextremisten in Rheinland-Pfalz. Das haben Recherchen des ZDF-"heute-journal" ergeben. Die Ermittler seien diesen Spuren jedoch nicht nachgegangen.
Ermittler stellten 1998 in Beate Zschäpes Garage eine Adresssammlung mit Kontaktdaten rechtsextremer Unterstützer in Rheinland-Pfalz sicher. Darauf war laut Bericht auch die Mainzer Rechtsextremistin Ursula Müller verzeichnet. Sie ist die Bundesvorsitzende der 2011 verbotenen "Hilfsgemeinschaft für Nationale Politische Gefangene" (HNG). Auch Namen anderer westdeutscher "HNG"-Mitglieder, wie Marco G. aus Koblenz finden sich in der Adresssammlung. Zudem sei der Name eines Rechtsextremisten aus dem baden-württembergischen Ludwigsburg notiert.
Dass Dokumente wie diese 14 Jahre lang nicht konsequent abgearbeitet wurden, kritisieren Anwälte von NSU-Opfern, wie Selim Narin: "Tatsächlich müssen wir feststellen, dass hier grob fahrlässig, grob stümperhaft gearbeitet wurde, oder die Ermittlungen einzelner Beamter von anderen Stellen massiv behindert worden sind, um möglicherweise die Identität rechter V-Leute oder rechter Strukturen zu verschleiern."