Podium und Diskussion mit:
Philippe Kellermann (Herausgeber von "Begegnungen feindlicher
Brüder. Zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus in der Geschichte
der sozialistischen Bewegung") Anne Seeck und Bernd Gehrke (Selbsthilfegruppe Ei des Kommunismus, Herausgeberin von: "Was tun mit Kommunismus? Kapitalismus, realexistierender Sozialismus, Konkrete Utopien heute")
Moderation: Felix Pankonin (Gruppe INEX)
Die schier ungebrochene Selbstgewissheit der
bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch des
Realsozialismus bekam spätestens Ende der neunziger Jahre des vorigen
Jahrhunderts Brüche. Die andauernde Erfahrung der Krisenhaftigkeit des
Kapitalismus verstärkte auch die Suche nach kritischen
Erklärungsmodellen und Möglichkeiten einer nicht-kapitalistischen
Gesellschaftsorganisation. In diesem Zusammenhang bekommt die Abgrenzung
gegenüber Stalinismus und Realsozialismus eine neue Relevanz. Sie ist
die notwendige Bedingung um den Kapitalismus auf fundamental
emanzipatorische Weise zu überwinden und für dieses Projekt Zustimmung
zu gewinnen. Insofern lässt sich derzeit ein gestiegenes Interesse an
Auseinandersetzungen mit der "eigenen" Geschichte ausmachen.
Doch welche Kritik an Bolschewismus, Stalinismus und Realsozialismus,
welche Erklärungen des Scheiterns der sozialistischen Bewegung sind
angemessen und welche Lehren folgen daraus für das Projekt einer
emanzipatorischen Linken? Mehrere Neuerscheinungen des Unrast-Verlags
haben diese Fragen zum Ausgangspunkt und werden anlässlich der Buchmesse
in einer Podiumsveranstaltung von ihren HerausgeberInnen vorgestellt.
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig