Dortmund. Auf das Diakonische Werk in der Rolandstraße ist ein Anschlag verübt worden. Mutmaßlich linksextremistische Täter versuchten, zwei gesicherte Scheiben mit Steinen einzuschlagen. Der Auslöser für die Zerstörungen war ein Fernsehbericht.
Die Unbekannten sprühten in der Nacht zu Mittwoch den Schriftzug "Rassismus wird bestraft" an die Fassade der benachbarten Vereinigten Kirchenkreise. Polizisten entdeckten auch Kanister mit Salz- und Schwefelsäure am Tatort. Mit ihnen sollte wohl weiterer Schaden angerichtet werden.
Diakonie und Polizei gehen davon aus, dass ein Bericht des WDR-Magazins "Monitor" über die Sozialarbeit der Diakonie für die Täter der Anlass war, den Anschlag auszuüben.
Stark gekürztes Interview
Das Fernsehmagazin hatte den Fall eines obdachlosen Mannes aus Bulgarien geschildert, der in Dortmund keine Bleibe findet und auch von der Diakonie abgewiesen worden sei.
Diakonie-Geschäftsführerin Anne Rabenschlag hatte nach dem Bericht eine Stellungnahme abgegeben und darin klargestellt, dass ein mit ihr geführtes Interview stark gekürzt worden sei.
Nach Angaben der Diakonie zeichnete der TV-Beitrag ein falsches Bild von ihrer Arbeit. Mehrere Sozialarbeiter arbeiteten bei der Diakonie als Berater speziell für Migranten aus Osteuropa.
"Das steckt niemand so einfach weg"
Der Anschlag vom Mittwoch hat die Mitarbeiter erschüttert. "Das steckt niemand von uns so einfach weg", sagt Pressesprecher Reiner Rautenberg.
Im Januar 2011 hatten wahrscheinlich Linksextremisten einen Anschlag auf den Kinderschutzbund in der Lambachstraße in der Nordstadt verübt. Die Täter wurden nie ermittelt.