Sergio Maria Stefani und Alfredo Cospito, im Hungerstreik

Gefängnisfenster

Sergio Maria Stefani und Alfredo Cospito, Gefangene der „Operazione Ardire“ in Italien, seit dem 29. 1. 13. im Hungerstreik

Zusammenfassender Lagebericht: Alfredo erhält seit seiner Verhaftung am 14. September 2012 keine Besuchserlaubnis mit seiner Lebensgefährtin und Genossin, weil gegen beide in demselben Verfahren ermittelt wird.

 

Nachricht vom 9.2.13, solidarische Üb. von mc, Lager Lenzburg, Schweiz, 14.2.13

 

Sergio hatte Besuchserlaubnis für seine Lebensgefährtin, da aber auch sie im gleichen Ermitllungsverfahren ebenfalls gefangen war, hat sie ihn bis zu ihrer Entlassung nicht mehr besuchen können. Nach ihrer Entlassung konnte sie ihn dreimal besuchen, aber nachdem das Verfahren an eine andere Staatsanwaltschaft ging (Perugia), entzog ihr diese die Besuchsbewilligung.

 

Erklärung von Sergio und Alfredo

Die Waren-Welt, die techno-industrielle Gesellschaft, die Zivilisation selbst gründet nicht auf den Individuen, die ihrem Wesen nach verschieden und unvorhersehbar sind, sondern auf die durch Erziehung, Moral und Gesetz gleichgeschalteten Massen.

 

In dieser Welt wird jede tiefe und aufrichtige Beziehung verdächtigt, affine Bindungen zum Synonym von „krimineller“ Vereinigung und Solidarität auf die schlichten Ausführung eines Befehls reduziert.

 

Aber wir lehnen es ab unsere Wünsche auf eine Darstellung der Wirklichkeit reduzieren und unsere Leidenschaften abrichten zu lassen. Wir leben unsere Leben ohne Vermittlungen, ohne uns zufrieden stellen zu lassen und das hat auf unserem Antlitz ein Lächeln des Glückes gezeichnet, das uns nie und nimmer verlässt.

 

Darum können wir nicht zulassen, dass jemand unsere Bindungen zu kappen versucht und machen diesen Hungerstreik und geniessen schon im Voraus die Sanftheit der Umarmung unserer Lebensgefährtinnen.“

 

 

Alfredo Cospito, Sergio Maria Stefani

CC San Michele

Strada Casale 50/A

15122 Alessandria

Italien