Rassismus gegen Sinti und Roma - Von Shutka nach Freiburg - Ein Rom erzählt...

Veranstaltungsreihe zum »Antiziganismus« - Rassismus gegen Sinti und Roma
Muharem Gasnjani (Freiburg) berichtet von seiner Flucht aus dem Kosovo über Mazedonien nach Freiburg, über Diskriminierung und politischen Widerstand der Roma.


Montag, 28. Januar 2013, 19.30 Uhr, Jubez-Café, Karlsruhe, Kronenplatz
Veranstaltet von Initiative Grenzenlos, IL Karlsruhe in Zusammenhang mit dem Jubez und dem Antirassistischen Netzwerk Baden-Württemberg (ehem. Bündnis gegen Abschiebungen BA-WÜ)

Als Folge des Krieges gegen Jugoslawien, in dem auch Deutschland Kriegspartei war, kam es zu massiven Übergriffen und Vertreibungen der Minderheiten im Kosovo. Die meisten Roma mussten fliehen, nachdem die Situation in ihrer früheren Heimat zunehmend bedrohlicher wurde und in pogromartige Übergriffe mündete. Ihre Häuser wurden zerstört oder besetzt. Roma trauen sich bis heute zum Teil noch nicht einmal ihre Sprache in der Öffentlichkeit zu sprechen, aus Angst vor Übergriffen. Trotzdem hat die BRD bis heute im Kosovo einseitig die dafür verantwortlichen albanischen Nationalisten der UCK unterstützt.

Nicht nur im Kosovo, sondern auch in den anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Republik Jugoslawien, wie z.B. in Serbien und Mazedonien werden die Roma inzwischen in erheblichem Maße diskriminiert und gesellschaftlich ausgegrenzt, bekommen keine Arbeit, leben unter dem Existenzminimum, so dass viele Hunger leiden müssen. Kinder von Roma werden in Schulen oft wie „Aussätzige“ behandelt.

Nach einer aktuellen Studie von UNICEF über abgeschobene und „rückgeführte“ Kinder in den Kosovo, litten fast die Hälfte der Kinder an Depressionen, ein Viertel hatte Selbstmordgedanken.

Eine Rückkehr in den Kosovo ist nicht zumutbar, auch die Innenkommissarin der EU, der Kommissar des Europarates, der UNHCR, Human Rights Watch, die Migrationskommission der Bischofskonferenz sprechen sich klar gegen Abschiebungen in den Kosovo aus.

Muharem Gasnjani floh 1999 mit seiner Familie aus dem Kosovo nach Mazedonien und 2012 weiter nach Freiburg – Zukunft ungewiss…

www.stop-deportation.de