[HH] Camp gegen Faschismus

Polizeieinsatz am Schulterblatt auf der Schanze

Am heutigen Tag haben wir auf dem Schulterblatt im Hamburger Schanzenviertel unser internationales Camp gegen Faschismus und Rassismus aufgeschlagen. Wir wollen hiermit auf aktuelle Entwicklungen in Deutschland und Kurdistan aufmerksam machen. Bis jetzt genehmigen die Bullen unseren Aufenthalt nur bis 17 Uhr, aber das reicht uns nicht! Wir brauchen eure Unterstützung, kommt in die Schanze, schaut vorbei und bereitet euch auf Angriffe der Bullen vor!


Während fast täglich immer mehr Details über die Verwicklungen deutscher Sicherheitsbehörden in das terroristische Treiben der Neonazigruppe "NSU" bekannt werden, bekämpft der türkische Staat mit deutschen Chemiewaffen die Freiheitsbewegung in Kurdistan.

Gleichzeitig beobachten wir hier wie da verstärkte Repression gegen linke Strukturen. Nicht nur, dass seit dem 22. Oktober 2011 unser Freund und Genosse Ali Ishan unter "Terrorverdacht" nach § 129 b in Untersuchungshaft sitzt, auch diejenigen, welche ihre demokratischen Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit wahrnehmen wollen werden massiv drangsaliert.

Erst vergangenen Samstag wurde in Berlin eine antifaschistische Demo zum Themenkomplex "NSU, Verfassungsschutz und PKK-Verbot" brutal angegriffen, mehr als 100 Menschen in Gewahrsam genommen und unzählige verletzt. Rassistische Kontrollen von MigrantInnen, willkürliche Übergriffe und schikanöse Kommentare waren hier an der Tagesordnung.

Dies passt eins zu eins zur diplomatischen und materiellen Unterstützung des Krieges gegen die kurdische Bevölkerung durch Deutschland. Auch in der Türkei werden tausende Menschen wegen ihrer Sympathie für die kurdische Bewegung und ihr Engagement gegen Faschismus mit Staatsterror überzogen.

Mit materieller Unterstützung meinen wir hier nicht nur die legale Lieferung von Kriegsgerät an die Türkei, sondern besonders die illegale Verschiffung von deutschen Chemiewaffen über den Hamburger Hafen. Mit genau diesen Waffen wurden im Oktober 2011 36 Guerillas der HPG ermordet, seit dem gab es noch weitere dieser Angriffe. Der Krieg in Kurdistan hat eine neue Intensität erreicht, auf die es Aufmerksam zu machen gilt. Setzen wir ein Zeichen, das nicht ignoriert werden kann!

Gleichzeitig sehen wir dieses Camp als Chance vermeintliche Differenzen zwischen der deutschen und der kurdischen Linken auszuräumen.

Wir führen alle einen gemeisamen Kampf für die befreite Gesellschaft, heute auf dem Schulterblatt, am 9. Dezember auf der Demo gegen den Naziterror der "NSU"!

Kommt vorbei, zeigt Solidarität, diskutiert und steht gemeinsam ein gegen Faschismus, Rassimus und Krieg!