[Berlin] Aktionen gegen türkisches Massaker an kurdischen Guerillas

Aktionen in den U Bahnhöfen

AktivistInnen des kurdischen Studierendenverbandes,der kurdischen Jugendbewegung und andere linke AktivistInnen führten heute an mehreren Berliner U-Bahnhöfen Protestaktionen gegen den Einsatz von Chemiewaffen und Napalm gegen die kurdisches Guerilla durch. Sie kritisierten dabei ebenfalls die Waffenbrüderschaft zwischen Deutschland und der Türkei scharf. Die über 30 AktivistInnen trugen weiße Theatermasken und Bilder der Gefallenen. Etliche legten sich mit diesen Bildern auf den Boden um den Tod durch Chemiewaffen darzustellen. Ein Transparent ausgerollt wurde und


Flugblätter sind verteilt worden und Parolen wie "Schluss mit dem Massaker in Kurdistan" wurden gerufen. Die Aktion stieß auf großes Interesse der PassantInnen in den U-Bahnhöfen.

Hier die Erklärung der AktivistInnen:

"Türkei ermordet 37 Guerillas aus der kurdischen Freiheitsbewegung mit Napalm und Chemischen Waffen - Wir werden dazu nicht schweigen

Wir haben am 17.11.2011 an den Berliner U-Bahnhöfen Alexanderplatz, Schönhauser Allee und Gesundbrunnen Protestaktionen mit den Bildern der Gefallenen, einem Transparent mit der Aufschrift "37 Menschen bei türkischem Chemiewaffeneinsatz getötet - Deutsch-Türkische Waffenbrüderschaft zerschlagen!" und Flugblättern die das Kriegsverbrechen thematisieren durchgeführt. Die AktivistInnen trugen weiße Masken um auf das Kriegsverbrechen hinzuweisen.

Mit dieser Aktion wollen wir an die zwischen dem 22. und 24.10.11 in der Region Cele (Cukurca) in Nordkurdistan (Türkei) 37 gefallenen  kurdischen Guerillas erinnern. Sie wurden nach AugenzeugInnenberichten zunächst in einem Tal eingeschlossen, mit Gas betäubt und dann mit Napalm verbrannt. Dies stellt ein nicht hinnehmbares Kriegsverbrechen dar.

Während die kurdische Freiheitsbewegung, allen voran die PKK seit 1993 mit mehr als 18 einseitigen Waffenstillständen die Initiative für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage ergreift, wird die zum Frieden ausgestreckte Hand durch die türkische Kriegstreiberei mit Gewalt zurückgeschlagen. Es finden  Inhaftierungswellen Tausender ziviler kurdischen PolitikerInnen,AktivistInnen der Frauenbewegung, der Jugendbewegung und anderer Basisgruppen statt, seit über 112 Tagen ist der PKK Vorsitzende Abdullah Öcalan in vollständiger Isolationshaft, es finden andauernden Angriffe auf Zivilbevölkerung und Guerilla statt verbunden mit massiven Kriegsverbrechen, Folter und Leichenverstümmelungen durch staatliche Kräfte.

Der türkische Staat behauptet seit über 30 Jahren die kurdische Frage "militärisch" durch Vernichtung lösen zu können - scheitert aber kontinuierlich am Widerstand von Guerilla und Bevölkerung. Trotz dieser Vernichtungspolitik ist die kurdische Guerilla so stark wie nie. Deshalb greift der türkische Staat zu den schmutzigsten Kriegstaktiken, wie dem Einsatz chemischer Waffen, extralegalen Hinrichtungen und allem was den türkischen Generälen und der AKP Regierung an Grausamkeiten einfällt.

Ideologen die hinter der AKP Regierung stehen, wie Fetullah Gülen sprechen sich offen vör eine Vernichtungslösung gegenüber der politisch aktiven kurdischen Bevölkerung aus und bereiten so ideologisch weitere Massaker vor.

Die 37 bei dem Massaker in Cele (Cukurca) Ermordeten, kämpften für ein Leben in Freiheit, Gleichheit, Geschlechter- , sozialer wie auch kultureller Befreiung. Ein Leben jenseits patriarchaler oder rassistischer Unterdrückung und kapitalistischer Ausbeutung. Die Werte für die der Kampf dieser FreiheitskämpferInnen steht sind auch unsere Werte und wir werden diese gemeinsam verteidigen.

Dass Staaten wie die Deutschland, die andernorts Kriege angeblich für Menschenrechte führen aber  zu diesen Massakern und Verbrechen schweigen, ja sogar KurdInnen verfolgen lassen und Waffenlieferungen an die Türkei durchführen, zeigt dass sie in ihrer kapitalistischen Modernität ebenfalls die politische Sprengkraft der basisdemokratischen kurdischen Freiheitsbewegung erkannt haben und sie deswegen genauso wie alle anderen emanzipatorischen Ansätze als Terror zu diffamieren und Vernichten versuchen. Wir lassen uns diese nicht gefallen, wir werden in Erinnerung an unsere gefallenen FreundInnen und die Werte für die sie stehen weiter aktiv sein und rufen Alle auf am 26.11. in Berlin auf an der Demonstration gegen das Verbot der PKK teilzunehmen.

Biji piskirtiriya enternasyonal! Hoch die internationale Solidarität!

Berxwedan Jiyane! Widerstand heißt Leben!