+++ 150 Menschen auf Kundegbung gegen Gül-Besuch +++ Proteste auch im Audimax +++ Humboldt-Uni nach Bombendrohung geräumt +++
Ungefähr 150 Menschen versammelten sich am Montag den 19.September vor der Humboldt-Universität in Berlin um gegen den Auftritt des türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül zu protestieren. Aufgerufen hatten kurdische Vereine und linke Gruppen wie die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB). Sie und forderten ein Ende der türkischen Kriegspolitik gegen die kurdische Bevölkerung und warfen der islamischen AKP-Partei von Gül vor eine „neue Diktatur“ errichten zu wollen.
„Während Gül in Deutschland von Demokratie und Völkerfreundschaft
spricht, bombardieren türkische Militäreinheiten mit amerikanischer und
deutscher Unterstützung kurdische Siedlungsgebiete im Nordirak. Abdullah
Gül und seine Regierung stehen für Militarismus, die Unterdrückung der
Meinungsfreiheit und die Fortsetzung des blutigen Staatsterrorismus
gegenüber der kurdische Befreiungsbewegung“ betonte ein Sprecher des
Kurdistan-Solidaritätskomitee Berlin. Ein Vertreter der ARAB erinnerte
an den Fall der am 23.Oktober 1998 vom türkischem Militär ermordeten
Münchner Internationalistin Andrea Wolf und warf der Türkei vor
Kriegsverbrechen systematisch zu vertuschen. Erst am vergangenen Freitag
war eine internationale Menschenrechtsdelegation die nach Kurdistan
gereisst war um neuen Hinweisen im Fall Wolf nachzugehen und ihr Grab zu
besuchen von Militär und Geheimdienst aufgehalten worden. Der Sprecher
der ARAB forderte Gerechtigkeit für Andrea und die zehntausende Menschen
die seit Beginn des bewaffneten Kampfes der kurdischer Arbeiterpartei
PKK vom türkischen Militär ermordet wurden. Mit Blick auf den Besuch des
Papstes am kommenden Donnerstag kritisierte er auch das reaktionäre und
fundamentalistische Menschenbild von Gül, der als Anhänger des in den
USA lebenden konservativen islamischen Ordensführers und Medienmoguls
Fethullah Gülen gilt. „In dieser Woche werden zwei religiöse
Fundamentalisten in dieser Stadt erwartet. Beiden sind engagierte
Abtreibunggegner, Kreationisten und stehen für ein frauenfeindliches
Gesellschaftskonzept. Einer spricht im Bundestag, der andere heute hier
in der Humboldt-Uni. Beide sind NOT WELCOME!“ so der Vertreter der ARAB
weiter. Ein Sprecher des kurdischen Studierendenverbandes YXK ging auf
die tausenden Verhaftungen von Oppositionellen, Gewerkschaftern und
Sozialisten seit dem Amtsantritt der AKP ein und wies daraufhin das die
Türkei aktuell eine umfassende Bodenoffensive gegen die kurdische
Guerilla plant.
Die Berliner Polizei war mit einem Großaufgebot aufgefahren und hatte zur Unterstützung noch Kräfte aus Hamburg und Bremen rangezogen. 4 Reihen Hamburger Gitter, mehrere Wannen und dutzende Beamte trennten die Protest-Kundgebung von der Humboldt-Universität. Diese war weiträumig abgesperrt worden, jedoch war es für motivierte Protestierende recht einfach diese zu umgehen. So gelang es einem Aktivisten auch kurz vor dem geplanten Beginn der Rede im Vorraum des Audimax zu gelangen und vor den verdutzten Besucher_innen (unter anderem vom türkischem Militär) ein Transparent mit dem Konterfei von Andrea Wolf auszubreiten, bevor er von Sicherheitsleuten und Polizeibeamten überwältigt wurde. Einige Minuten später wurde das Audimax wegen einer Bombendrohung geräumt, die Rede von Gül kurzfristig abgesagt. Die Berliner Polizei evakuierte die Gäste durch den Vordereingang der HU und über die Strasse „Unter den Linden“ so das die versammelten deutschen und türkischen Ehrengäste an der Kundgebung gegen den Gül-Besuch vorbei geführt werden mussten. Die versammelten Kurd_innen und Antifas nutzten die Gelegenheit natürlich um lautstark ihren Protest gegenüber der türksichen Kriegspolitik zu artikulieren. Nachdem die Humboldt-Universität von der Polizei nach Bomben durchsucht worden ist, konnte die Gül-Rede vor einigen geladenen und ausgewählten Gästen dann noch in einem kleineren Raum der HU stattfanden. Später wagten sich Wullf und Gül noch nach Kreuzbegr und besuchten das Döner Restaurant „Hasir“, einen bekannten Imbiss rechter türkischer Gruppen. Um Gül (und Wullf) zu zeigen das sie auch in Kreuzberg nicht willkommen sind fand gegen 21 Uhr noch eine Spontandemonstration kurdischer Jugendlicher mit Öcalan-Fahnen und Parolen gegen den Besuch des türkischen Kriegstreibers statt.
Die Berliner Polizei war mit einem Großaufgebot aufgefahren und hatte zur Unterstützung noch Kräfte aus Hamburg und Bremen rangezogen. 4 Reihen Hamburger Gitter, mehrere Wannen und dutzende Beamte trennten die Protest-Kundgebung von der Humboldt-Universität. Diese war weiträumig abgesperrt worden, jedoch war es für motivierte Protestierende recht einfach diese zu umgehen. So gelang es einem Aktivisten auch kurz vor dem geplanten Beginn der Rede im Vorraum des Audimax zu gelangen und vor den verdutzten Besucher_innen (unter anderem vom türkischem Militär) ein Transparent mit dem Konterfei von Andrea Wolf auszubreiten, bevor er von Sicherheitsleuten und Polizeibeamten überwältigt wurde. Einige Minuten später wurde das Audimax wegen einer Bombendrohung geräumt, die Rede von Gül kurzfristig abgesagt. Die Berliner Polizei evakuierte die Gäste durch den Vordereingang der HU und über die Strasse „Unter den Linden“ so das die versammelten deutschen und türkischen Ehrengäste an der Kundgebung gegen den Gül-Besuch vorbei geführt werden mussten. Die versammelten Kurd_innen und Antifas nutzten die Gelegenheit natürlich um lautstark ihren Protest gegenüber der türksichen Kriegspolitik zu artikulieren. Nachdem die Humboldt-Universität von der Polizei nach Bomben durchsucht worden ist, konnte die Gül-Rede vor einigen geladenen und ausgewählten Gästen dann noch in einem kleineren Raum der HU stattfanden. Später wagten sich Wullf und Gül noch nach Kreuzbegr und besuchten das Döner Restaurant „Hasir“, einen bekannten Imbiss rechter türkischer Gruppen. Um Gül (und Wullf) zu zeigen das sie auch in Kreuzberg nicht willkommen sind fand gegen 21 Uhr noch eine Spontandemonstration kurdischer Jugendlicher mit Öcalan-Fahnen und Parolen gegen den Besuch des türkischen Kriegstreibers statt.