In einer Epoche, die nichts mehr ist als eine vulgäre Maskerade mit einem Parfum von Illusionen, schaffen wir uns Nischen in der tristen, grauen, trostlosen Routine unter industriegrauem Himmel. In einer Gegenwart von Zynismus und Verachtung. Gegen den Raub unseres Lebens, zwischen Stress am Morgen und Angst am Abend, schaffen wir uns diese Orte durch Aneignung von leerstehenden, brachliegenden Gebäuden und Plätzen. Als Angriff auf diese traurige, immer wiederkehrende Normalität von Banken, Shoppingmeilen, Werbeplakaten, Luxus-Lofts, Polizeigebäuden, Bullen, Grenzen...
Die Rote Flora ist solch ein Raum...zur Flucht aus der Einöde, um uns selbst auszuprobieren, zu tanzen, zu lieben, zu lachen und zur Begegnung.
Diese Freiräume bedeuten eine Gefahr für eine Gesellschaft, die sich ein Leben abseits von Herrschaft und Arbeit nicht vorstellen kann und möchte. Wir brauchen diese Räume zur Neuordnung und Selbstorganisierung unserer Kräfte, im Kampf gegen die staatliche Repression, damit niemand alleine bleibt.
Wir sind nicht mehr bereit die Normalität zu akzeptieren. Ein Leuchten im Herzen - eine Träne im Auge. Nicht die Häuser sind es an denen wir hängen, sondern es sind die Ideen und Träume , die uns Kraft zur Rebellion geben.
Die Räumung der Liebigstrasse im Februar zeigte welche Kraft frei wird, wenn Herz, Gedanken und Tag im Einklang sind. Wenn wir unseren Träumen, Wünschen, Hoffnungen nach etwas, dass jenseits der Erziehung, die uns lehrt die Oberflächlichkeit abzufeiern, Ausdruck verleihen. Jenseits der Erfüllung von zugeschriebenen Rollen. Jenseits von Konsum. Jenseits von Langeweile und jenseits der scheinbaren Freiheit, die uns nur die Wahl zwischen verschiedenen Cafes mit 32 verschiedenen Latte-Macchiato-Sorten lässt.
Dieses Jenseits nehmen und erkämpfen wir uns. Egal wieviele Räume uns genommen werden, wir werden uns immer wieder neue holen. Die verlogene Freiheit, die uns geboten wird, werden wir niemals akzeptieren.
Es ist schon längst Zeit die Kraft der Revolte zu entfesseln. Es ist schon längst Zeit, anzufangen, im Kommunismus zu leben. Es ist schon längst Zeit, anzufangen, in der Anarchie zu leben.
Es ist der Traum der erwacht, wenn der vorhergende Alptraum endet.
Rote Flora Bleibt Soliblock auf der "Stadt für Alle - Alles für Alle" Demo am 30.04 in München um 18 Uhr am Weißenburger Platz.
Rote Flora bleibt
Für die Wiederaneignung unseres Lebens
Le monde est à nous
Squat the World