Es gibt Neuigkeiten aus der Grawertstraße in Münster. Die britischen Streitkräfte haben beschlossen, die seit langem leer stehenden Gebäude nicht mehr zu nutzen und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zurückzugeben. Diese hat sich jedoch bis jetzt bei den Bewohner_innen der Grawertstraße nicht zu Verhandlungen gemeldet. Deshalb haben die Bewohner_innen jetzt einen Termin festgelegt und werden die BImA mit Sitz in Dortmund am morgigen Freitag um 10 Uhr besuchen.
Nach der Freigabe durch die britische Armee, welche die Gebäude nicht benötigt, könnte in die Geisterstraße nun wieder Leben einkehren. Es gibt noch eine 90tägige Kündigungsfrist. Insofern besteht eigentlich für die BImA keine Eile die Häuser zu räumen.
Die neuen Nutzungsmöglichkeiten der Häuser in der Grawertstraße bieten der BImA einen enormen finanziellen Vorteil. Trotzdem weigert sich die BImA mit den Menschen, die diesen Zustand ermöglicht haben, über eine soziale und ökologische Perspektive des Straßenzuges zu verhandeln. Stattdessen bleibt die Strafanzeige bestehen und die BImA verweist auf die Polizei für Gespräche. Die Polizei kann jedoch über die Nutzung der Häuser nicht entscheiden und versucht, die Bewohner_innen zum „freiwilligen“ Rückzug zu bewegen.
Da jedoch durch die veränderte Ausgangslage wieder eine Basis für Verhandlungen mit der BImA vorliegt, wird eine Delegation der Bewohner_innen der Grawertstraße mit Unterstützer_innen am morgigen Freitag um 10 Uhr in Dortmund bei der BImA einen Verhandlungstermin wahrnehmen. Dieser wurde von der BImA bisher weder bestätigt noch abgesagt.
Die Bewohner_innen würden sich freuen, wenn viele Menschen Solidarität zeigen und helfen, die BImA zu überzeugen, um in der Grawertstraße Freiräume für soziales und ökologisches Leben zu schaffen. Alle Menschen, die mitkommen möchten, treffen sich um 8.15 in Münster vor dem Hauptbahnhof bzw. um 9.30 in Dortmund am Nordausgang des Hauptbahnhofs. Von da ist es nicht weit bis zur Geschäftsstelle der BImA.