Am 29.04.2011 um 17:30 wird es auf dem Marktplatz in Lahr (Schwarzwald) eine reclaim-the-streets-party geben. Wir veranstalten diese, um darauf aufmerksam zu machen, dass es in Lahr kein selbstverwaltetes Jugendzentrum gibt und um für die Erkämpfung und Erhaltung von Freiräumen im Allgemeinen zu demonstrieren.
Hier der Aufruf der Intiative Lahr für Alle:
Die Situation in Lahr
Das einzige so genannte „Jugend – und Kulturzentrum“ in Lahr ist der
Schlachthof. Dieser betreibt zwar Integrationsarbeit und bietet auch
Nachmittagsprogramm für Kinder und Jugendliche an, jedoch denken wir
nicht, dass es für ein Jugendzentrum spricht, wenn die Eintritts – und
Getränkepreise bei Kulturveranstaltungen sehr hoch sind. Desweiteren
kritisieren wir, dass der Großteil der angebotenen Workshops nur gegen
Bezahlung besuchbar ist. Menschen mit wenigen finanziellen Mitteln haben
also nicht die Möglichkeit, an ihnen Teil zu nehmen. Unserer Forderung
nach einem selbstverwalteten Jugendzentrum, das politische Themen
aufgreift, wird der Schlachthof auch nicht gerecht, da er nur
vorgegebenes, meist unpolitisches, Programm bietet und die Jugendlichen
nicht die Möglichkeit haben, mitzuverwalten.
Wir sehen in Lahr keine Möglichkeiten für Jugendliche, Kulturveranstaltungen zu besuchen, ohne dafür (viel) zu bezahlen.
In Lahr gibt es nur die Möglichkeit, kommerzielle, auf Masse abzielende
Veranstaltungen zu besuchen, dementsprechend ist dann meistens auch das
Niveau.
Was bisher geschah
Nach unserer Information hat die Lahrer Gruppe ASJ Eleu (http://eleu.blogsport.de/) im Frühling 2010 eine Petition an den Lahrer Oberbürgermeister Müller verfasst, in welcher sie ihn aufforderte, ihr ein Gebäude zur Verfügung zu stellen, welches für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum geeignet wäre. Müller war aus Gründen der Anonymität jedoch nicht bereit, mit den Jugendlichen zu kommunizieren. Der Wunsch nach einem selbstverwalteten Jugendzentrum ist also noch immer unerfüllt.
Deshalb…
…fordern wir mehrere zusammenhängende Räume, in denen auch lautere
Veranstaltungen statt finden können, ohne dass sich Unbeteiligte gestört
fühlen. Das Zentrum soll von Jugendlichen verwaltet werden, die
Veranstaltungen sollen unkommerziell sein und es soll die Möglichkeit
geboten werden, sich frei von Konsum und Zwang zu entfalten. Wir wollen
unbekannten Bands die Möglichkeit geben, Konzerte zu veranstalten, es
sollen kostenlose Workshops und Vorträge angebotenen werden und die
Jugendlichen sollen dazu angeregt werden, sich kritisch mit politischen
und gesellschaftlichen Themen auseinander zu setzen. Das Zentrum soll
Schutz vor Rassismus, Faschismus, Sexismus, Homophobie und Gewalt
bieten.
Wenn wir keine Räume haben und Bitten nichts hilft, nehmen wir uns die
Plätze und Straßen. Wir werden unübersehbar sein und zeigen, wie
notwendig selbstverwaltete Zentren in Lahr und überall sind.
Laut, bunt und nervig nehmen wir uns die Straße. Kommt alle!
Initiative Lahr für alle, März 2011 http://lahrfueralle.blogsport.de/